Alkendiazoniumsalze, ein neues Kapitel der klassischen Organischen Chemie

Abstract

Professor Horst Pommer zum 60. Geburtstag gewidmetWahrend die Protonierung von a-Diazo-b-diketonen und a-Diazo-P-oxoestern rnit Chlorwasserstoff und Antimonpentachlorid Hydroxyalkendiazonium-hexachloroantimonate ergibt, konnen die ,,saureempfindlichen" a-Diazomonocarbonylverbindungen durch eine analoge O-Alkylierung mit Triethyloxonium-hexachloroantimonat in resonanzstabilisierte Alkendiazoniumsalze umgewandelt werden. Ein allgemeiner Syntheseweg zu diesen Verbindungen besteht in der Umsetzung der p-Toluolsulfonylhydrazone von a-Halogenaldehyden und a-Halogenketonen mit Lewis-Sauren. Alkendiazoniumionen ohne Mesomeriestabilisierung besitzen nur dann eine fur die Isolierung bei Raumtemperatur ausreichende thermische Stabilitat, wenn die Zersetzung bei hoherer Temperatur unter Stickstoffabspaltung zu besonders energiereichen Vinylkationen fuhrt. Kennzeichnend fur den stark elektrophilen Charakter der Alkendiazoniumsalze sind die rnit Anisol und Methanol leicht durchfuhrbaren Substitutionen an der CC-Doppelbindung. Durch elektronenspendende Substituenten an C-2 eines Ethylendiazoniumions 1aDt sich der Bindungsgrad der NN-Dreifachbindung soweit verringern, daB er dem des Diazoessigesters gleichkommt.