50 Jahre Ammoniak ‐ Synthese

Abstract

In der Geschichte der technischen Chemie verdient der 9. September 1913 besondere Beachtung: An diesem Tage wurde die erste große Syntheseanlage der Welt zur Herstellung von Ammoniak bei der Badische Anilin‐ & Soda‐Fabrik AG in Ludwigshafen am Rhein in Betrieb genommen. Damit wurde eine Entwicklung eingeleitet, welche sich nicht nur in der Zukunft für die chemische Technik und die chemische Industrie als fruchtbar erweisen sollte, sondern welche auch weltweit große wirtschaftliche Bedeutung erlangte.

Vom “Weizenproblem” zur “Neuen Stickstofffrage”

“…September 1913 in Oppau (Ludwigshafen) ihre Produktion auf. Die Anlage synthetisierte mehr als 10 Tonnen Ammoniak pro Tag [17].…”

“…Woher Gorham diese Zuversicht nimmt, ist unklar. Denn die Haber‐Bosch‐Synthese, für die insgesamt 2 Nobelpreise (an Haber 1918, an Bosch 1931) vergeben wurden, an der aber indirekt noch weitere Nobelpreisträger (Nernst und Ostwald) mitgearbeitet haben, war die erste Hochdrucksynthese und der erste mit einem komplexen Katalysator [4] arbeitende industrielle Prozess; sie war damit hochgradig innovativ und extrem aufwendig [9, 17]. Dass die für die Entwicklung dieser Synthese nötige Kombination von ganz unterschiedlichen Kompetenzen, Kapital, Wagemut und Glück so rasch nochmals zusammengekommen wäre, ist keineswegs sicher.…”

“…Jubiläum der Ammoniak‐Synthese der spätere BASF‐Vorstandsvorsitzende Bernhard Timm, dass dank Haber‐Bosch “1962 in der Welt ein Mehraufkommen von 224 Mill. t. Getreide erzeugt wurde, das ohne die Stickstoff‐Industrie einfach zur Ernährung der Menschheit nicht zur Verfügung gestanden hätte.” [17]. Heute ist dieser Beitrag noch weitaus größer, weil sich die Stickstoffproduktion gegenüber 1962 fast verzehnfacht hat.…”