2016
DOI: 10.1055/s-0042-105515
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25 Jahre nach der „Wiedervereinigung“: Versuch einer Übersicht über die Psychiatrie in der DDR. Teil 1: Nachkriegszeit, Pawlowisierung, psychopharmakologische Ära und sozialpsychiatrische Bewegung

Abstract: This is the first of a 2-part study on the history of psychiatry in Eastern Germany, i. e. the Soviet Occupied Zone and later German Democratic Republic. It mainly covers the years post World War II up until the beginning of the 1970s. The first post-war years were determined by the new power holders' attempts to overcome National Socialist (Nazi) heritage and to re-organize mental health and care in general. The doctrine of a strict denazifization in East Germany must, however, be regarded as a myth. Promoted… Show more

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“…Die Elektrokonvulsionstherapie hatte sich, vermutlich da sie leicht anzuwenden war, während der 1940er-Jahre als Standardtherapie vor allem bei akuten Zuständen und schweren wie auch katatonen Formen der Schizophrenien durchgesetzt. Im vielerorts kriegszerstörten Deutschland konnten die Kliniken zumeist auf entsprechende Geräte aus der Zeit vor dem Krieg zurückgreifen [ 31 ]. Die Nebenwirkungen der Elektrokonvulsionstherapie wurden unterschiedlich interpretiert.…”
Section: Hintergrundunclassified
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“…Die Elektrokonvulsionstherapie hatte sich, vermutlich da sie leicht anzuwenden war, während der 1940er-Jahre als Standardtherapie vor allem bei akuten Zuständen und schweren wie auch katatonen Formen der Schizophrenien durchgesetzt. Im vielerorts kriegszerstörten Deutschland konnten die Kliniken zumeist auf entsprechende Geräte aus der Zeit vor dem Krieg zurückgreifen [ 31 ]. Die Nebenwirkungen der Elektrokonvulsionstherapie wurden unterschiedlich interpretiert.…”
Section: Hintergrundunclassified
“…Zeitnah wurde dieses auch in die DDR importiert. Es ist jedoch überliefert, dass Megaphen keineswegs unbegrenzt in der DDR eingesetzt werden konnte, da entsprechende Devisen rar waren [ 31 ]. Mit der Einführung der Politik der „Störfreimachung“ ab 1961, die das Ziel verfolgte, die DDR von der BRD vollkommen unabhängig zu machen, nahmen derartige Limitationen noch zu [ 4 ].…”
Section: Hintergrundunclassified
“…Während die Rodewischer Protagonisten die Arbeitsfähigkeit der Betroffenen im Großkrankenhaus wiederherzustellen suchten [22], hatten einige andere Kliniken die Arbeitstherapie bereits als Übergang zur Entlassung und extramural zu organisierenden Wiedereingliederung verstanden. Als Beispiele mögen die Neuruppiner Nervenklinik sowie die Leipziger Universitätsklinik angeführt werden, die in ihren Behandlungsprogrammen Arbeitstherapie auch als Beschäftigung von psychisch Kranken in Betrieben aufnahmen [18,26,27]. In der DDR wurde ein großer und in der Tat inno-vativer Schritt bezüglich der Arbeitstherapie als Teil der psychiatrischen Behandlung getan.…”
Section: Das Rodewischer Symposium üBer Die Psychiatrische Rehabilitaunclassified
“…Das Prinzip der "Therapeutischen Gemeinschaft" fand aber Eingang in verschiedene Lehrbücher und wurde hier innerhalb der Sozio-und Psychotherapie verortet. 10 In dem 1977 erstmals von Karl Seidel, Heinz A. F. Schulze und Gerhard Göllnitz herausgegebenen Lehrbuch "Neurologie und Psychiatrie einschließlich Kinderneuropsychiatrie und Gerichtliche Psychiatrie" wurde die "Therapeutische Gemeinschaft" als "eine Organisationsform verstanden, in der die bis dahin getrennten Verantwortlichkeiten und Kompetenzen der Gruppe der Therapeuten und der Patienten zugunsten einer gemeinsamen Verantwortlichkeit aufgehoben wird" ( [62] S. 224). Im Lehrbuch für Neurologie und Psychiatrie von Rudolf Lemke und Helmut Rennert wurde die "Therapeutische Gemeinschaft" zwar befürwortet, doch eigne sie sich nicht für die Behandlung aller psychisch Kranken, denn "in der sozialpsychiatrischen Betreuung von Psychotikern" müsse es einen "kaum zu vermeidenden therapeutbezogenen Führungsstil" geben, der den Prinzipien der Therapeutischen Gemeinschaft entgegensteht ( [63], S. 429).…”
Section: Die Brandenburger Thesen Im Politischideologischen Spannungsunclassified