Psychiatrie in der DDR zwischen Aufbruch und Stagnation: Die Brandenburger Thesen zur „Therapeutischen Gemeinschaft“ (1974/76)

Kumbier, Ekkehardt; Haack, Kathleen

doi:10.1055/s-0043-100843

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“…Im Jahre 1974 formulierten S. Schirmer, K. Müller und H. Späte die "Brandenburger Thesen", die auf eine Umstrukturierung der psychiatrischen Krankenhäuser auf Grundlage des Konzepts der "therapeutischen Gemeinschaft" drängten. Es ging u. a. um die Verwirklichung des Partnerschaftsprinzips, der demokratischen Entscheidungsfindung sowie der Selbstverwaltung der Patienten [6,18,19].…”

Section: Entwicklungstendenzen Der Psychiatrischen Rehabilitation In ...unclassified

Die psychiatrische Rehabilitation in der DDR vor dem Hintergrund sowjetischer Einflüsse

Krasselt,

Steinberg

2024

Psychiatr Prax

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ZusammenfassungDie Studie trägt Entwicklungen und lokale Modelle psychiatrischer Rehabilitation der DDR und der UdSSR zusammen. Nach dem Zweiten Weltkrieg konzentrierte sich diese auf die Krankenhäuser selbst. Als wichtige Anregungen erwiesen sich in der DDR die Rodewischer und die Brandenburger Thesen sowie die „Konzeption zur Verbesserung der Betreuung psychisch Kranker nach 1980“. Die Durchsicht der DDR-Primärliteratur zeigt, dass oft sowjetische Konzepte rezipiert worden sind. Hier wie dort sah man Etappen-, Kontinuitäts- und Sektorisierungsprinzipien als Voraussetzung für den Erfolg. Übergangseinrichtungen, wie psychoneurologische Dispensaires, arbeitstherapeutische/geschützte Werkstätten, befürsorgte Wohnmöglichkeiten, therapeutische Klubs, Tages- und Nachtkliniken, wurden geschaffen. Ausgelagerte Arbeitstherapie sollte den Übergang in die Arbeitswelt erleichtern. So wurde in der DDR während der 1970er- und 1980er-Jahre ein hoher Beschäftigungsgrad psychisch Kranker in der Wirtschaft erreicht.

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Die psychiatrische Rehabilitation in der DDR vor dem Hintergrund sowjetischer Einflüsse

Krasselt,

Steinberg

2024

Psychiatr Prax

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“…Doch boten diese Besonderheiten im Vergleich zu anderen medizinischen Fachgebieten offenbar auch Freiräume. So entstanden beispielsweise in der Psychiatrie sozialpsychiatrisch ambitionierte Konzepte wie die Rodewischer Thesen (1963) oder die Brandenburger Thesen zur Therapeutischen Gemeinschaft (1974/76) [11,12]. Zudem wurde die Psychiatrie als Berufsfeld für Menschen "mit eher unangepassten Biographien" beschrieben [13].…”

Section: Introductionunclassified

Psychiatrie in der DDR als „Nische“ – Zwischen Anpassung und Freiraum

Windirsch,

Reis,

Grabe

et al. 2023

Psychother Psychosom Med Psychol

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Zusammenfassung Zielstellung Anhand von Zeitzeugenaussagen soll erschlossen werden, ob und inwieweit die Institution Psychiatrie in der staatlich kontrollierten Gesellschaft der DDR als Schutzraum oder „Nische“ für Mitarbeiter und Patienten erlebt wurde und welcher Anpassungsleistungen es bedurfte, diese Räume möglichst autonom gestalten zu können. Methodik Der Inhalt von 74 leitfadengestützten Interviews zur Psychiatrie in der DDR von verschiedenen beruflichen Akteuren und ehemaligen Patienten wurde qualitativ ausgewertet. Ergebnisse Aus den Interviews lässt sich ableiten, dass die Psychiatrie in der DDR auch eine „Nische“ für Andersdenkende darstellte und einen gewissen Schutz für Patienten bieten konnte. Demgegenüber steht die Verletzung des Schutzraumes durch politische Einflussnahme bei der Patientenbehandlung sowie strukturelle Missstände. Schlussfolgerung Psychiater in der DDR nutzten auch kleine Möglichkeiten, um durch ihr Handeln Patienten zu schützen. Unter diesen Bedingungen konnte die Psychiatrie ein Ort des Schutzes für Patienten und Mitarbeiter darstellen. Die Schaffung solcher Freiräume erforderte jedoch Anpassungsleistungen, die ebenfalls von der Psychiatrie erbracht wurden. Umgekehrt wurde die Psychiatrie auch politisch instrumentalisiert; entweder direkt durch ungerechtfertigte Einweisungen und Ausgangsbeschränkungen oder indirekt, indem Andersdenkende stigmatisiert und damit aus der Gesellschaft entfernt wurden.

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“…He considered the psychodynamic understanding of illness and the individual psychological view of groups to be incompatible with Marxist ideas of society and the individual. Under socialism, a 'therapeutic community' could only be a 'rehabilitation collective' with an educational mission in the sense of forming socialist personalities, Kumbier and Haack (2018), referring to Thom (1974). 10 For example, disciplinary aspects of therapies were rejected in the first version, but in 1976 they were considered necessary, as was the maintenance of institutional authority (Kumbier and Haack, 2017: 439)…”

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confidence: 99%

10 Writing patients

Voelker

2024

Doing Psychiatry in Postwar Europe

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In 1974, a psychotherapy patient at the Charité psychiatric hospital in East Berlin wrote to his therapists: 'I am not fully occupied, i.e., the activity does not satisfy me. However, I use my free time for conversations and pleasant talks with my fellow patients. In general, I do not like the laxity. The daily schedule is carried out much too casually. Many things would have to be organised more tightly.' 1 Another patient reported: 'Afternoon: Club afternoon (organised by us, worked out because there was a lot of laughter). Lots of good-looking therapists in the afternoon in the corridor! It's great that they showed themselves from a very natural side (no need for a supervisor's facial expression).' 2These excerpts are taken from medical records, in which patients documented their stay in a psychotherapeutic ward themselves. In the evening, these patients were expected to note what concerned them during the day. They handed over their writings via a postbox next to the therapists' office by the following day. The therapists read and stored the reports. Sometimes the addressees changed, suggesting monthly reading shifts. The writing practice was part of the therapeutic concept of what was termed dynamic group psychotherapy, which was introduced at the psychiatric hospital of the Charité in the early 1970s. The reports' therapeutic aim was to encourage patients' self-reflection and understanding of transference phenomena in the group. This therapeutic method was developed especially for the treatment of neurotic disorders and was one of

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Psychiatrie in der DDR zwischen Aufbruch und Stagnation: Die Brandenburger Thesen zur „Therapeutischen Gemeinschaft“ (1974/76)

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Die psychiatrische Rehabilitation in der DDR vor dem Hintergrund sowjetischer Einflüsse

Die psychiatrische Rehabilitation in der DDR vor dem Hintergrund sowjetischer Einflüsse

Psychiatrie in der DDR als „Nische“ – Zwischen Anpassung und Freiraum

10 Writing patients

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