Eine Möglichkeit, um die mit der Betonbauweise verbundenen Treibhausgasemissionen zu reduzieren, ist die verstärkte Verwendung klinkerarmer Zemente. Allerdings stehen die klassischen Klinkersubstitutionsstoffe Steinkohlenflugasche und Hüttensand in Deutschland schon heute nicht in gewünschter Menge zur Verfügung. Daher sind kalksteinmehlreiche Bindemittel hier eine vielversprechende Option, wobei durch Zugabe von calciniertem Ton der Zementklinkergehalt weiter gesenkt werden kann. Zur Identifikation der Leistungsfähigkeit derartiger Zemente wurden Mörtel‐ und Betonproben aus Zementen mit Kalksteinmehl und unterschiedlichen calcinierten Tonen mit einer maximalen Substitutionsrate von 50 M.‐ % hinsichtlich der Frischmörteleigenschaften und auch verschiedener Festmörteleigenschaften wie Druckfestigkeit, Schwindverhalten und Karbonatisierungstiefe untersucht. Durch den kombinierten Einsatz von Kalksteinmehl und calciniertem Ton konnten gegenüber den Referenzproben aus Portlandzement (CEM I) vergleichbare 28‐d‐Druckfestigkeiten, allerdings bei verminderter Frühfestigkeit, erreicht werden. Sowohl der Widerstand gegenüber Karbonatisierung als auch die Schwindverformung sind bei gleichen Festigkeiten etwas geringer. Insgesamt wird durch die Verwendung derartiger Zementzusammensetzungen eine Minderung des Treibhauspotenzials der Betone von 40 % erreicht.