Seitdem das Natriumsalz der L( +)Glutaminsaure zur Geschmacksverbesserung verschiedener Lebensmittel Verwendung gefunden hat [I], ist auch den analytischen Verfahren zur Bestimmung dieser Aminosaure in Lebensmitteln gesteigerte Beachtung geschenkt worden. Wie aus den einschlagigen Monographien hervorjiingste Zeit nur wenige chemische Verfahren verfiigbar, die hinsichtlich ihrer Spezifitat und Zuverlassigkeit befriedigen konnten. Dabei gehort die Glutaminsaure und ihr Halbamid Glutamin zu den physiologisch besonders interessanten Substanzen, um deren Erfassung sich physiologische und klinische Chemie seit langem bemiiht haben.Bei mehreren dieser chemischen Verfahren [5] ist die Reproduzierbarkeit zwar ausgezeichnet, die Spezifitat dagegen gering, da als primke Reaktion eine Oxydation mit Kaliumpermanganat oder Chloramin T durchgefiihrt wird, die auch andere Substanzen erfassen kann.Durch chromatographische [6] oder elektrophoretische [7] Isolierung ist zwar eine selektive Erfassung moglich, doch ist die quantitative Auswertung wie bei allen Aminosauren mit erheblichen Unsicherheiten behaftet. Der Nachweis eines Glutaminsaurezusatzes laBt sich allerdings trotz dieser Unzulanglichkeiten mit einer fur praktische Zwecke ausreichenden Genauigkeit fiihren (FREIMUTH und PALITZSCH Wesentlich giinstiger als die genannten Verfahren ist dagegen die enzymatische Erfassung der Glutaminsaure. In Bakterien und hoheren Pflanzen treten sehr verbreitet L-Glutaminsauredecarboxylasen auf, die wegen ihrer hohen Spezif itat nicht nur die Bestimmung der freien Glutaminsaure neben anderen Aminosauren, sondern auch die selektive Erfassung der L-Glutaminsaure ermoglichen, da. die etwa durch Pacemisierung entstandene unnatiirliche D -F o~ nicht angegriffen wird. Das durch das Enzym abgespaltene Kohlendioxyd wird in der WARBURG-Apparatur manometrisch gemessen, so daB das Verfahren auch liinsichtlich seiner Genauigkeit voll befriedigt.
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