Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Somatisierende Patienten führen durch das hohe Inanspruchnahmeverhalten medizinischer Leistungen zu inadäquaten Kosten im Gesundheitssystem. Fragestellung: Führen psychosoziale Interventionen des Hausarztes bei somatisierenden Patienten zu einer Reduktion der Gesundheitskosten? Methode: 42 Hausärzte und 127 Patienten nahmen an einer randomisierten kontrollierten Studie zur Verbesserung der Behandlung von somatisierenden Patienten teil. In dieser Kosten-Nutzen-Analyse wurden Arztbesuche, Arbeitsunfähigkeitstage, stationäre Aufenthalte, Medikamente sowie das Training berücksichtigt. Ergebnisse: In der Interventionsgruppe (IG) wurde gegenüber der Kontrollgruppe (KG) eine zusätzliche Ersparnis der direkten Kosten von 38,2% (262 eeee) pro Patient und Quartal erzielt. Die stärkste Kostenreduktion fand sich im stationären Bereich: IG 63,2% vs. KG 15,2%. Unter Berücksichtigung der indirekten Kosten reduzierte sich die zusätzliche Ersparnis der IG auf 11,9% (49,5 eeee). Schlussfolgerungen: Gezieltes Training zur Verbesserung der psychosozialen Kompetenz von Hausärzten bei der Behandlung von somatisierenden Patienten führte zu einer größeren Reduktion von Gesundheitskosten als die alleinige Routinebehandlung durch die Psychosomatische Grundversorgung.
scite is a Brooklyn-based organization that helps researchers better discover and understand research articles through Smart Citations–citations that display the context of the citation and describe whether the article provides supporting or contrasting evidence. scite is used by students and researchers from around the world and is funded in part by the National Science Foundation and the National Institute on Drug Abuse of the National Institutes of Health.