ZusammenfassungIn dieser Studie wird ein Fragebogeninstrument zur Erfassung kollegialer Kooperation bei Lehrkräften vorgestellt. Auf der Basis konzeptueller Annahmen zur Kooperation in Kollegien werden zwei Kooperationsformen (Austausch/low cost und Kokonstruktion/high cost) sowie zwei Inhaltsbereiche (Schul- und Unterrichtsentwicklung) erfasst. An einer Stichprobe von 773 Lehrkräften aus 16 weiterführenden Schulen mehrerer deutscher Bundesländer wird die Struktur des Instrumentes mittels konfirmatorischer Faktorenanalysen untersucht. Dabei zeigt sich, dass das Modell, in dem Formen und Inhalte kollegialer Kooperation gleichzeitig berücksichtigt werden, die beste Passung zu den erhobenen Daten aufweist. Die kollegiale Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften lässt sich angesichts der vorliegenden Ergebnisse als mehrdimensionales Konstrukt beschreiben. Deskriptive Analysen legen in Übereinstimmung mit bisheriger Forschung nahe, dass Aktivitäten zur unterrichtsbezogenen Kokonstruktion eher selten in Kollegien stattfinden, während ein unterrichtsbezogener Austausch häufiger stattfindet. Im Bereich der schulentwicklungsbezogenen Kooperation fallen die Unterschiede zwischen den Kooperationsformen geringer aus. Die Ergebnisse stützen die faktorielle Validität für eine Erfassung kollegialer Kooperation situiert in spezifischen Inhaltsbereichen der Schul- und Unterrichtsentwicklung.
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