Zusammenfassung
Hintergrund
Gesundheitseinrichtungen sind gefordert, Patient*innen in ihrer Gesundheitskompetenz zu unterstützen und zu fördern. Dabei kommt Pflegefachpersonen eine bedeutsame Rolle zu, auf die Informationsfähigkeiten und -bedarfe von Patient*innen einzugehen. Bislang ist jedoch kaum untersucht, inwieweit die Pflegepraxis auf diese Aufgabe vorbereitet ist.
Ziel
Ziel der Studie ist es, die Ausgangslage in pflegerischen Informations- und Beratungssituationen zu beschreiben, auf die die Bestrebungen der Förderung der organisationalen Gesundheitskompetenz treffen.
Methode
Es wurden 21 leitfadengestützte Interviews mit Pflegefachpersonen durchgeführt. Die Auswertung erfolgte thematisch kodierend.
Ergebnisse
Die Ergebnisse zeigen, dass sich Pflegefachpersonen auf eine Ad-hoc-Informationsvermittlung spezialisiert haben, in der Aufklärung und Wissensvermittlung im Vordergrund stehen. Beratende und schulende Ansätze finden sich kaum. Adressiert wird ein breites Feld an Informationsthemen, das von Gesundheitsförderung und Prävention bis zu Fragen der Behandlung, Koordination und des Selbstmanagements reicht. Hier zeigt sich eine direkte Passfähigkeit an Konzepte der organisationalen Gesundheitskompetenz. Deutlich wird jedoch, dass es nach dem Berufseinstieg an strukturierten Qualifikationsmöglichkeiten für Pflegefachpersonen zum Thema Kommunikation mangelt. Informationstechniken erarbeiten sie sich durch Erfahrungslernen mit zunehmender Berufserfahrung überwiegend selbst.
Schlussfolgerungen
Die Ergebnisse liefern Hinweise auf die aktuelle Praxis der Vermittlung von gesundheitskompetenzfördernden Informationen durch Pflegefachpersonen. Sie bieten Ansatzpunkte für die zukünftige Konzeptentwicklung, etwa Pflegefachpersonen gezielter in ihrem Qualifikationsbedarf zu unterstützen.
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