Seit der ersten Beschreibung yon Striae cutis distensae, die yon Roederer aus dem Jahre 1773 stammt, ist eine grof~e Anzahl yon Publikationen erschienen, welche Hautstriae bei Graviden, bei Ausdehnung des Abdomens dutch Ascites und Tumoren, bei Adipositas, aber auch im Gefolge von Infektionskrankheiten, sowie gelegenr gleiehzeitig neben eireumseripten atrophisierenden Prozessen der I-Iaut beschrieben, die vorhandenen histologisehen Veri~nderungen naehwiesen und insbesondere eine Erkl~rung fiir das Entstehen der tIautstriae zu geben suehten.~Jberblickt man nun dieses umfangreiche klinische Beobachtungsmaterial --yon den histologischen in tier Literatur niedergelegten Beobachtungen sell sp~terhin die Rede sein --, so ergibt sich in vielfacher Hinsicht eine weitgehende Ubereinstimmung.Was zuni~chst das Aussehen betrifft, so zeigt sich, da~ sowohl bei den frischen, wie auch bei den i~lteren Striae ein klinisch wahrnehmbarer Unterschied zwischen den bei graviden Frauen vorkommenden Hautstreifen und jenen, die nicht im Gefolge einer Schwangerschaft auftreten, keineswegs vorhanden ist. Sie prasentieren sieh als mehrere Zentimeter lange und bis einige Millimeter breite, leieht eingesunkene Streifen, welche anfangs blaurot erscbeinen, nach einiger Zeit aber ein grauweii~es, intensiv gl~nzendes Aussehen gewinnen; ihre Oberfl~che erscheint dann meist eigentiimlich gef~ltelt, weist auch in einigen, ganz seltenen FMlen lockere Vorstiilpungen auf (Jarisch). Beziiglich der Lolcalisation wird yon tast allen Autoren iibereinstimmend hervorgehoben, dai~ die Hautstriae besonders in der Spaltriehtung der Haut auftreten, wodurch aueh schon eine gewisse, oft zu beobachtende Symmetrie el'kl~rt erseheint. Im a]lgemeinen gibt es woh] kaum eine K6rperste]le, an deren IIautdecke nicht Striae curls beschlieben wurden, wenngleich gewisse Pr~dilektionsstellen, wie die Haut fiber dem Ges~I3, den Troehanteren, an der Innenseite der Oberschenke], oberhalb der Patella, seltener auch am Stature, besonders an den Mammae, am Hals und den oberen Extremitaten hi~ufiger befallen zu sein erscheinen. Hinsichtlich des Alters der yon der Affektior~ Befallenen stimmen alle Autoren d~rin iiberein, dab es sich fast ausschlie8lich