Wartezeiten bilden ein unliebsames Alltagsphänomen, das uns jenseits seiner negativen Zuschreibung tiefe Einblicke in die Zeitkultur der Moderne gewährt. Anhand einer Archäologie von Architekturen und literarisch-künstlerischen Rezeptionen des Wartens zeigt Robin Kellermann am Beispiel des Eisenbahnverkehrs auf, wie sich Rahmung und Wahrnehmung dieses zeitlichen Zwischenraums im Laufe der Moderne von einem Zustand der würdigen Erwartung und Vorfreude zum Störfaktor der beschleunigten Welt wandelten. Damit erweitert er unser Verständnis der Epoche um ihre vielfach erzeugten Momente des Stillstands und erkundet einen Temporalzustand, der konstitutiv für die Verkehrsentwicklung wurde und trotz aller Auslöschungsversuche untrennbar mit ihr verbunden bleibt.
Auffassung schließt an die bereits prominent durch Déscartes verbreitete These an, nach der Tiere über keine Empfindungsfähigkeit und kein eigenes Bewusstsein verfügen würden. Weigerts These einer exklusiv menschlichen Fähigkeit des bewussten Wartens dürfte aus Sicht der human-animal studies jedoch durchaus kontrovers diskutiert werden. Zur kritischen Reflektion des moralischen Status von Tieren und ihrer Rolle in der Gesellschaftsgeschichte: Dorothee Brantz, »Introduction«, in Beastly natures: Animals, humans, and the study of history, hg. von Dorothee Brantz
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