Zusammenfassung
1946 brüteten erstmals fünf Silbermöwenpaare dicht beieinander in den Spiekerooger Randdünen. 1947 siedelten weitere Paare weiter südöstlich auf dem offenen Wiesenlande, wo sich die Kolonie seither stetig vergrößerte. Das vollkommen übersichtliche Gelände bot uns 1948 gute Beobachtungsmöglichkeiten. Bei Störung flogen die im Osten des Brutgebietes ansässigen ostwärts, die mehr im Süden stehenden südwärts zu ihren im gleichen Sinne getrennten Fluchtorten im Watt. Beide Gruppen haben verschiedene Fluchtdistanzen. Zur Brutzeit hören diese Flüge auf; die beunruhigten Brutvögel kreisen dann über der Kolonie.
Ins Raum‐Zeit‐System (H. Hediger) lassen sich Standplatz, Nistplatz, Fluchtort und Futterstellen einordnen. Oft lehnen die Nester an Markiersteinen an. Meist sitzt der Brüter mit dem Kopf gegen den Wind.
Die relativ geringe Siedlungsdichte läßt sich vielleicht aus der übersichtlichkeit des Geländes verstehen, in welchem Reviernachbarn einander auf größere Entfernung sehen und einander Rupfkämpfe liefern. Von April bis August fällt die Gesamtzahl der Erwachsenen auf die Hälfte, vermutlich weil ungepaarte Vögel abziehen.
Zum Fluchtverhalten gehören Rufe, Aufstehen, Kopfwendungen, Laufen und Fliegen.
Die Fluchtdistanz am Nest nimmt im Laufe der Brutzeit ab. Ihren Mindestwert erreicht sie im Juni mit kaum 10 Menschenschritten; dann wächst sie wieder. Außerhalb der Kolonie ist sie jederzeit etwa dreimal größer als in der Siedlung. Stehen die Vögel mit den Füßen im Wasser, so flüchten sie vor dem Menschen auf halbe Distanz. Es gibt starke individuelle Unterschiede. Die Partner eines Paares scheinen in ihrem Fluchtverhalten einander angeglichen.
Vermutlich unterscheiden die Möwen Annäherung, Fort‐ oder Vorbeigehen des Menschen an seiner scheinbaren Höhenzu‐ bzw. abnähme ohne bzw. mit Verschiebung gegen den Hintergrund. Sonnenlicht auf seine Gestalt vergrößert, Beschattung verringert die Fluchtdistanz.
Das Wehrverhalten schützt Reviere, Gelege und Junge. Junge Artgenossen erhalten Hackschläge auf den Kopf, große Tiere werden mit Flügelschlägen, der Mensch außerdem mit Sturzflügen und Schnabelstößen bedacht.
Stehende Möwen fixieren den herankommenden Feind „sukzessiv beidäugig” unter Kopfpendeln abwechselnd mit dem rechten und linken Auge. Im Fluge ist die Tiefenschätzung offenbar schlechter; die Möwen scheinen sehr langsame Fortbewegung und Stillstand des Feindes nicht zu unterscheiden, da sie in beiden Fällen vor ihm wieder ins Nest einfallen.
Um den durch die Kolonie gehenden Menschen bildet sich ein eiförmiger möwenfreier Hof, indem vor ihm die Möwen in Fluchtdistanz aufstehen und hinter ihm in Rückkehrdistanz wieder einfallen. Steht der Beschauer, so wird der Hof kreisförmig; er schrumpft außerordentlich eng ein, wenn der Beobachter sich setzt oder legt.
Die Jungen drücken sich bei Gefahr im Verzug; dabei lehnen sie Hals und Kopf an Unebenheiten (akustische oder taktile Wahrnehmung sich nähernder Schritte?). Dasselbe Anlehnungsbedürfnis führt sie dazu, sich an ihresgleichen anzuschmiegen. Bewegt man di...
Zusammenfassung
Es wird über Versuche zur Verwendbarkeit des Presurens in der Narkose für Pferde, Katzen und Hunde berichtet.
Bei der Katzeistes nicht leicht verwendbar, da es nur intravenös appliziert werden kann.
Beim Pferd erscheint die Presurennarkose wegen starker Atemdepression, langem unruhigem Schlaf und sehr hohem Preis nicht angebracht.
Auch der Anwendung beim Rind stehen der hohe Preis sowie die bei der langen Narkosedauer auftretenden Komplikationsmöglichkeiten entgegen.
Günstige Ergebnisse wurden nur beim Hund erzielt. Hier wurde Presuren in 92 Fällen mit und ohne Prämedikation zur Narkose bei den verschiedensten Operationen versucht. Am brauchbarsten erscheint die Kombination der Prämedikation mit 1 mg/kg Polamivet i.m. mit der intravenösen Injektion von 30–40 mg/kg Presuren zur Narkose alter und parenchym‐geschädigter Hunde. Hier müssen zugunsten des Vorteils einer schonenden Narkose die Nachteile der Presurenanwendung — Auftreten von Venenthrombosen, umständliche Applikation und sehr hoher Preis — in Kauf genommen werden. Diese Indikation müßte jedoch an einem größeren Krankengut noch eingehender geprüft werden. Vorsicht scheint bei kreislaufkranken Patienten geboten.
Summary
Steroid narcosis: Experiments and clinical studies with “presuren” narcosis in animals
Experiments on the use of “presuren” (hydroxydion, viadril) in horses, cats and dogs are reported.
It is not easily used in the cat because it can only be given intravenously.
It is unsuitable in the horse because it produces marked depression of respiration and long periods of restless sleep. It is also very expensive.
The high cost, and the long period of narcosis which results in the possibility of post‐operative complications, are against its use in cattle.
Good results were obtained only in dogs. “Presuren” was used in 92 cases, with and without premedication, for a variety of operations. The more useful combination was premedication with one mg/kg Polamivet i. m. with the intravenous injection of 30–40 mg/kg of “presuren” for the narcosis of old dogs with damaged parenchymatous organs. Here, however, must be set against the advantages of a good narcosis the disadvantages of using “Presuren” — the occurrence of thrombosis in the veins, complicated administration, and very high price. Care must be taken in animals with poor circulation. The indications for using this form of narcosis need to be studied on a larger series of cases.
Résumé
La narcose aux stéroïdes. Essais et expériences cliniques concernant la narcose au Presuren chez les animaux
L'auteur rapporte les essais effectués pour étudier les possibilités d'emploi du Presuren comme narcotique chez le cheval, le chat et le chien. Chez le chat son emploi n'est pas facile car on ne peut l'injecter qu'en intraveineuses. Chez le cheval la narcose au Presuren n'est pas indiquée par suite de fortes dépressions respiratoires, d'un sommeil long et agité et du prix élevé de la narcose. Chez les bovins également le prix élevé du produit et les complications possibles pendant une narcose pro...
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