Seit dem Rückgang der Säuglingssterblichkeit und der durch Infektionskrankheiten hervorgerufenen Kindermortalitât sind die bösartigen Geschwülste an die zweite Stelle der Todesursachen bei Kindern im Alter zwischen einem und vierzehn Jahren gerückt (Campbell). Noch 1930 waren keine Malignome unter den zehn ersten Todesursachen, während 1948 sogar schon die Todesrate an Tuberkulose überflügelt wurde. In der Bostoner Kinderklinik sind 6°/o der Neuzugänge Neoplasmen. Scott konnte zeigen, daß unter den 82 000 bis zu zwölf Jahre alten Kindern, die zwischen 1941 und 1949 in Schottland gestorben sind, 17°/o Tumoren, darunter 0,07°/o Nierentumoren, waren. Klinisch von größtem Interesse sind die emiryonalen Mischgeschwülste der Niere, die nach ihrer Morphologie vielfach auch als Adenosarkom, Karzinosarkom, embryonales Mischsarkom u. a. bezeichnet werden. CuIp und Hartmann fanden übrigens 53 verschiedene Bezeichnungen dafür im Schrifttum. Dieser Tumor, der als Fungus haematodes wahrscheinlich zuerst von Gardner in England 1828 beschrieben wurde, ist 1898 durch Birch-Hirschfeld in seiner karzino-sarkomatösen Struktur erforscht worden, Seit der klassischen Beschreibung durch den Leipziger Chirurgen Max Wilms (1899) werden diese Geschwülste im anglo-amerikanischen Schrifttum und neuerdings auch in der deutschsprachigen Literatur als Wilms-Tumoren bezeichnet. Der Wilms-Tumor ist der häufigste Bauchtumor in der Kindheit und macht ein Fünftel aller Malignome in diesem Lebensabschnitt aus. Nach Campbell hat eines unter 1500 Kindern, die in einer Kinderklinik aufgenommen werden, eine solche Geschwulst. 750/o der Fälle treten vor dem fünften, 600/o vor dem dritten Lebensjahr auf, während sich der Rest auf die übrigen Altersgruppen bis zu 12 Jahren in wesentlich geringerer Anzahl verteilt. Auf der Abb. I sind 1000 von Scott gesammelte Fälle nach ihrem Alter aufgeschlüsselt. Uber den embryonalen Charakter der Neubildung sind sich alle Autoren einig, doch sind unsere Kenntnisse trotz mannigfacher Theorien zur Tumorgenese (Eberth, Cohnheim, Fraser, Ewing u. a.) seit Wilms nicht wesentlich erweitert worden. Trotz der sicher kongenitalen Anlage der Geschwülste werden sie auch beim Erwachsenen beobachtet. Gleichmann stellte 111 derartige Fälle aus der Literatur zusammen, und Clay konnte sogar über einen 80jährigeri mit Wilms-Tumor berichten.
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