ZusammenfassungAkute Nierenvenenthrombosen führen in der Mehrzahl der Fälle zu einer hämor-rhagischen Infarzierung mit konsekutiver Atrophie. Gegenwärtig konkurrieren drei Therapiekonzepte: die rein supportive Therapie, die Antikoagulation mit Heparin oder Coumarinderivaten und die Thrombolyse mit rt-PA, Streptokinase oder Urokinase. Aufgrund der geringen Inzidenz fehlen vergleichende Studien zur Effektivität dieser Therapieansätze. Insbesondere über thrombolytische Therapie wurde bisher nur kasuistisch berichtet.In einer umfangreichen Literaturrecherche wurden Berichte über Thrombolysen bei Nierenvenenthrombosen hinsichtlich Therapiemodalität, Effektivität und Nebenwirkungen zusammengetragen. Dabei wurde zwischen der adulten Form mit Beginn im Nierenvenenhauptstamm und der neonatalen Form mit Beginn in kleinen intrarenalen Venolen unterschieden. Insgesamt konnten Daten über 37 Patienten ausgewertet werden. Bei der adulten Form atrophierten 5 von 18 betroffenen Organen (28%) im weiteren Verlauf, bei der neonatalen betrug die Schrumpfungsrate 40% (12 von 30 Organen). Diese Daten deuten im Vergleich zu den Ergebnissen der konkurrierenden Ansätze auf einen positiven Therapie-effekt der Thrombolyse hin. Dies sollte in prospektiv-randomisierten Vergleichsstudien überprüft werden.
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