ZusammenfassungDiese Studie geht der Frage nach, inwiefern ein Zusammenhang zwischen der Akkulturation von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund und dem in der Sekundarstufe angestrebten Schulabschluss besteht. Auf Grundlage der Daten des Nationalen Bildungspanels (NEPS) wurden unterschiedliche Aspekte von Akkulturation herangezogen und mittels Latenter Profilanalyse vier Akkulturationsprofile ermittelt: ein assimiliertes, ein moderat assimiliertes, ein integriertes und ein separiertes Akkulturationsprofil. In Abhängigkeit der identifizierten Akkulturationsprofile wurde in logistischen Regressionsanalysen die Chance ein Abitur beziehungsweise einen Hauptschulabschluss anzustreben geschätzt. Vor Berücksichtigung der Deutschkompetenz zeigen die Ergebnisse, dass das separierte Akkulturationsprofil den angestrebten Schulabschluss vorhersagt. Unter Kontrolle der Deutschkompetenz ist für kein Akkulturationsprofil mehr ein Effekt nachweisbar. Darüber hinausgehende Effekte der Herkunftsgruppe können lediglich für die Vorhersage der Chance ein Abitur anzustreben gezeigt werden. Die Befunde reihen sich in den Forschungsstand ein, der auf Nachteile der Separation im deutschen Schulkontext hindeutet und verweisen auf die Bedeutsamkeit der deutschsprachlichen Kompetenzen für schulischen Erfolg.
Im Fokus dieser Querschnittstudie steht die individuelle und im Klassenkontext vorherrschende Akkulturationsorientierung und der Zusammenhang mit der erreichten Lesekompetenz von Schülerinnen und Schülern der 9. Klasse. Akkulturationsorientierung wird hierbei im Sinne Berrys (1997) als individuelle Orientierung an der Aufnahme- und Herkunftskultur verstanden, welche in dieser Studie anhand latenter Profilanalysen unter Berücksichtigung affektiver, behavioraler und kognitiver Aspekte komplex erfasst wird. Die so ermittelten Akkulturationsprofile, assimiliert, integriert, separiert und indifferent, werden in Mehrebenenanalysen zunächst auf individueller Ebene berücksichtigt, um die Lesekompetenz von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund in Abhängigkeit von ihren Akkulturationsprofilen mit der von Schülerinnen und Schülern ohne Migrationshintergrund erreichten Lesekompetenz zu vergleichen. Weiter werden die im Klassenkontext vorherrschenden Akkulturationsprofile auf Klassenebene modelliert. Auf Individualebene zeigt sich, dass Schülerinnen und Schüler mit separiertem und indifferentem Akkulturationsprofil niedrigere Lesekompetenzen erzielen als Schülerinnen und Schüler ohne Migrationshintergrund, auf Klassenebene stehen die Anteile der unterschiedlichen Akkulturationsprofile in der Klasse nach Berücksichtigung des besuchten Schultyps in keinem Zusammenhang mit der Lesekompetenz der Schülerinnen und Schüler.
Academic achievement and academic self-concepts are reciprocally related; hence, investigating academic self-concepts should offer a potential approach for gaining a better understanding of immigrant students’ (lack of) school success. Proposing that immigrant students’ acculturation orientations need to be taken into account, in this study, we empirically investigate whether immigrant students’ general and domain-specific academic self-concept facets differ from those of non-immigrant students depending on their acculturation profile. Based on data from the German National Educational Panel Study (NEPS), we find initial indications that immigrant students’ academic self-concept facets are subject to their acculturation profile. The idea that acculturation may influence the known comparisons relevant for self-concept development will be discussed.
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