Nutzen, Kosten und ErlöseLeitthema Akutkrankenhäuser der Grund-, Regel-oder Schwerpunktversorgung haben oft nur unzureichende Strukturen, um Patienten mit Diabetes mellitus (DM) angemessen zu versorgen. Dies hat zur Folge, dass lediglich ein geringer Anteil der Diabetespatienten überhaupt erfasst und damit adäquat behandelt werden kann. Konsekutiv resultiert eine kritische Unterversorgung von Patienten mit DM als Nebendiagnose im Akutkrankenhaus. Doch gerade im Krankenhaus besteht die Chance, den Patienten über einen länge-ren Zeitraum zu begleiten und somit die Optimierung der Stoffwechsellage ohne großen Ressourcenaufwand zu erreichen.
Zusammenfassung Hintergrund: Im Akutkrankenhaus ist der Erfassungsgrad von Patienten mit Diabetes mellitus einschlie?lich der spezifischen Sekund?rkomplikationen falsch niedrig mit konsekutiv drohender Unterversorgung der betroffenen Patienten. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist die Analyse der hierf?r relevanten Parameter vor und nach Implementierung eines Diabetes spezifischen Struktur- und Prozessmanagements (DSPM). Patienten und Methoden: In einer internistischen?Abteilung eines Schwerpunktversorgers (n?=?2300?Patienten?/?Jahr) wurden nach Einf?hrung eines DSPM in einem 6?Monatszeitraum n?=?276?Patienten mit Diabetes identifiziert. Die anonymisiert erhobenen Daten wurden hinsichtlich Sekund?rkomplikationen und Zielwerterreichung der Stoffwechselparameter analysiert. Zur Qualit?tssicherung wurde der HbA1c-Wert in einer Subpopulation (n?=?145) im Verlauf (Median: 23,5?Monate) re-evaluiert. Zus?tzlich wurden die Auswirkungen des DSPM auf die DRG-Erl?ssicherung analysiert. Ergebnisse: Die Einf?hrung des DSPM f?hrte zu einer signifikanten Steigerung des Erfassungsgrades des Diabetes und der Sekund?rkomplikationen von 9?% auf 25?% bzw. 23?% auf 53?% (p?0,01). Die Zielwerterreichung lag bei nur 26,6?% f?r das HbA1c, 52,1?% bzw. 60,7?% f?r das LDL- und HDL-Cholesterin und bei nur 56,6?% f?r die Blutdruckregulation. In der Subgruppe mit verf?gbarem Verlaufs-HbA1c wurde eine signifikante Besserung des HbA1c-Wertes, insbesondere in der Gruppe der?Patienten 70?Jahren von 8,47?% auf 7,46?% (p?0,01) nach Einf?hrung des DSPM beobachtet. Der Mehraufwand durch das DSPM wurde durch einen Mehrerl?s von ca.?260?Euro?/?Patient im DRG-System abgebildet. Schlussfolgerung: Durch ein ad?quates DSPM kann auch im Akutkrankenhaus kostendeckend die hohe Dunkelziffer nicht erkannter Patienten mit Diabetes einschlie?lich bereits vorhandener Sekund?rkomplikationen signifikant gesenkt werden. Inwieweit das DSPM die festgestellte langfristige Verbesserung des HbA1c-Wertes bewirkt hat, bleibt weiteren prospektiven Untersuchungen vorbehalten.
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