Ueber eine leicht ausfiihrbare ~essung des Augenspiegelbildes und die Bedeu~u~g dieser ~Iess-angen ffir die Beurtheilung des dioI)trischen Apparates des Auges VOn Dr. L e o p o l d Weiss. Capitel I. Die physiologisohen Ver~nderu~gen, welche der dlopCri~che hpp~rat des Aug~s erieidet. --~asch sieh in Folge pathologischsr Vorg~nge entwiokelnder ~efractionuwechseL Entwicklung der l~yoi~ie. Ansichten f~ber deren lffrsachen, l~rage nach dera il~influss der accornmodativen Vorgi~nge darau£ ~ Xaun man dies~n Einfluss ~icher stellen?~"on friihester Kindheit an durch das ganze Leben hindurch ist das Auge fortw~hrenden Ver~nderangen unterworfen, die in dem ¥erhatten des dioptrisehen hpparates als Wechsel c~er Refraction ihren Ansdruck finden.Die Augen der meisten Erwachsenen sind emmetropisch, die tier l~eugeborenen nach den Untersuchungen yon E. v. J~tger*) myopisch (der anatomische Grund dieser :Myopie der :Neugeborenen liegt in tier starken Kriimmung der mehr kugligen Linse, welche der Hornhaut zudem niiher !iegt als s p a t e r h i n ) . -Indem das Auge wachs¢, bald raehr in diesem, bard mehr in jenem Durchmesser oder Abschnitt, wird es, his es endIieh mit vollendetem Wachsthum definitiv emmetropisch geworden ist, eine *) E. v, Jiiger, Ueber d. Einstellungen d, dioptr, Appar~£es, S. i0. ~. Grr~e~8 Archi7 ffir OphthalmoIogie~ XXII. 3. 1 Reihe yea Refractionszusttinden durchlau[en. GewShnlich seheint der Gang der Entwickelung der zu sein, dass das spt~ter emmetropische Auge in der Zeit der Entwicktang --in den Schuljahren --leicht hypermetropisch *) ist. Zur ErklSrung dieses Verhaltens nimmt Mauth~er**)an, ,flass mit der Entwieklung des Auges die Linse d er Form, welche ihr im erwachsenen Atlge zukommt, sich raseher ntthern kann, als die Augenachse der Lange, die sie im entwickelten Auge h a t . " ~Ist das Waebsthum des Auges votlendet, so ist damit der Refractionszustand desselben keineswegs yon nun an ein absolut stationarer. Langsam sehreiten die physiologisehen Altersveranderungen fort, deren Endresultat darauf hinausI~iuft, dass die Linse an Breehkraft verliert, und der Bulbus in allen seinen Durchmessern kleiner wird. Die Folge davon ist, dass das ursprtinglich emmetropische Auge im Alter geringgradig hypermetropisch ~ird, W~ihrend diese eigenthche Eefractionsverfiaderung, bei der der Fernpunkt hinausrfickt, sich nut ganz alimahlig vollzieht and immer nut gering ist, daher im Sehen kaum stOrend empfunden wird, m~cht sich dem alternden Auge das Hinausrticken des Nahepunktes, die Abnahme der Aceomraodatiousbreite, um so empfindlieher bemerklicb.Dutch v. Langenbeck, Cramer und Helmholtz kenneil wir in der Linse das Gebitde, welches durch die ihm m~iglichen Formvergnderungen dem 2kccommodationsact vorsteht. Indem die El'asticit~tt der Linse die Bedingung fiir das Zustandekommen der Formver~nderungen ist~ wird diese um so grt~sser sein kSnnen, je elastiseher die Linse 4) Erismann~ Unter 4358 Schtilern versehied. Alters land E. 30°/o N., ~6o/'o E, 43% H., nach den oberen Classen hin Abnahmo der H., Zunahme der N. und Coh...