Aus menschlichen Haaren gewonnenes natürliches Melanin und verschiedene synthetisch hergestellte „Melanine”︁ wurden chromatographisch, spektralphotometrisch und elektronenmikroskopisch untersucht. Das nach den bisherigen Methoden gewonnene natürliche Melanin wurde durch Chromatographie als ein Gemisch eines eigentlichen Farbstoffs mit einem Melano‐protein erkannt. Es wurde eine neue Methode zur Isolierung eines einheitlichen, proteinfreien Melanins von besserer Löslichkeit und grösserer Farbintensität aus dunklen menschlichen Haaren ausgearbeitet. Durch Diffusionsmessungen wurde sein Molekulargewicht zu ca. 70 000 bestimmt.
Im Jahre 1916 wurde yon Reiter ein eigenartiges Krankheitsbild, das durch die Verbindung von Polyarthritis mit Urethritis und Conjunctivitis gekennzeiehnet ist, fest umrissen und als Spirochaetosis arthritica bezeiehnet. Diese Namensgebung, welche sich auf den Nachweis eines als Spirochaeta/orans benannten Erregers grfindete, war wohl verfriiht, denn in der Folge ist es nie mehr gelungen, den Spiroeh/~tenbefund zu best/~tigen. Der klinische Symptomenkomplex jedoch wurde yon anderen Autoren (Fleischmann, Michael, Junghans, Sommer, Sti~hmer u.a.) wiederholt gesehen und beschrieben. W/ihrend wir somit fiber klinische Eigentfimliehkeiten der Affektion verh/~ltnism/~Big gut unterrichter sind, erzielte die /~tiologische Forschung bis heute keine handgreifliehen Resultate. Die Ursache der eigenartigen Erkrankung ist noch ungekl~rt.Im Vordergrund der Erseheinungen steht eine Polyarthritis mit meist akutem Beginn und langwierigem Verlauf. Hohes, in der Regel intermittierendes Fieber, stark beeintr/~chtigtes Allgemeinbefinden, wiederholte Schfibe erinnern oft an septische Krankheitsbilder. Doch ist der schlieBlieh immer gutartige Ausgang besonders hervorzuheben. Freilich muB mit der MSglichkeit sp/~terer Rfickf/~lle gereehnet werden. Die Urethritis kann den Gelenkerscheinungen vorausgehen. Meist handelt es sich um eine akut einsetzende, schleimig-eitrige Sekretion aus der HarnrShre, die in diesem Stadium so sehr tripper/~hnlieh aussieht, dab der Untersucher entt/~uscht ist, im Ausstrich keine Gonokokken zu finden. Kommt nun noch die ,,metastatische Conjunctivitis" hinzu, so verdient unser Syndrom in verschiedenster Hinsicht die Bezeichnung Pseudogonorrh6e.In der vorliegenden Arbeit mSchten wir auBerdem auf die Hauterscheinungen hinweisen, welche beim Reiterschen Symptomenkomplex beobachtet werden kfnnen. Sie gestalten in der Tat die Differentialdiagnose gegentiber gonorrhoischen Korrrplikationen und Metastasen noch schwieriger und interessanter.
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