EinleitungKnochenersatz insbesondere Knochenersatzmaterialien haben eine relativ lange und häufig sehr wechselvolle Historie. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurde Elfenbein unter der Vermutung, dass es in vivo degradiert und durch eigenen Knochen ersetzt wird, als xenogenes Material verwandt [1]. In der Folgezeit wurde eine Vielzahl alloplastischer Stoffe für die Auffüllung knöcherner Defekte eingesetzt und eine nicht mehr überschaubare Anzahl von Arbeiten über die mehr oder weniger erfolgreiche Anwendung von z. B. Gips, Tri-und Tetrakalziumphosphat, Magnesium, Chitosan, Straußeneierschalen und unterschiedlichen Präparationsfor-men von xenogenem bzw. allogenem Knochen publiziert. Als einziges wirklich sicheres Verfahren hat sich seit den ersten Beschreibungen durch von Walter (1821), Sykoff (1900) und Albee (1911) das freie autologe Knochentransplantat mit oder ohne mikrochirurgische Revaskularisierung bewährt [2, 3]. Bereits 1917 fanden sich Hinweise in der Literatur auf die Fähigkeit des Körpers, auf entsprechende Stimuli mit einer Knochenbildung auch außerhalb des Skelettsystems zu reagieren [4, 5, 6]. Es ist das besondere Verdienst von Marshall Urist, die Bedeutung des osteoinduktiven Prinzips für die rekonstruktive Knochenchirurgie erkannt und für die klinische Anwendung erschlossen zu haben. Sein Interesse lag in der IdentifizieFür die klinische Anwendung von BMPs (bone morphogenetic proteins) ist ein geeignetes Trägermaterial unabdingbar. Es erleichtert die Handhabung, dient dem regenerativen Blastem als Leitschiene und übernimmt eine wichtige Platzhalterfunktion bei der Auffüllung knöcherner Defekte. Sieben typische Vertreter der derzeit angewandten Knochenersatzmaterialien wurden mit einem von uns neu entwickelten Kollagen (EXKK) verglichen. Nach intramuskulärer Implantation mit und ohne Zusatz von BMP-2 wurde die zelluläre Reaktion feingeweblich analysiert. Weiterhin wurden Materialien alleine oder mit BMP-2 dotiert in Defekte kritischer Größe in der Kalotte, dem Femur und dem Unterkiefer von Ratten eingebracht. Die erzielte knöcherneDefektfüllung wurde mikroradiographisch quantifiziert sowie histologisch analysiert. Die Femurproben wurden biomechanisch auf ihre Biegefestigkeit getestet. Von den untersuchten Materialien scheiden viele aufgrund unerwünschter Eigenschaften als Träger für BMPs aus: Bioglas inhibierte die Mineralisation der neu gebildeten Knochenmatrix. BioOss und das verwendete vollsynthetische HA sind nicht resorbierbar. Kollagen Typ-I kollabiert bei Kontakt mit Flüssigkeiten und Ethisorb ist nicht osteokonduktiv. Algipore und α-TCP zeigen eine gute knöcherne Inkorporation aufgrund positiver osteokonduktiver Eigenschaften. Ihre Resorptionszeit erscheint jedoch zu lang. Insbesondere bei Bioglas und Ethisorb besitzt das Knöcherne Regenerat schlechte biomechanische Eigenschaften. Hier erwies sich EXKK als bestes Trägermaterial. Neben der beobachteten direkten Mineralisation ist EXKK vollständig abbaubar und wird in idealer Weise in den neu gebildeten Knochen integriert.
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