DiG sog. Kolloidreaktionen im Liquor und ihr Aquivalent dazu im Blutserum (mag auch im letzteren ihre praktische Verwertbarkeit noeh nicht gelungen sein) schliel3en sich wenigstens in der Theorie aufs engste jenen biologischen I~eaktionen an, welche die Diagnose Lues festigen oder sichern. In diesem Zusammenhang ist es belanglos, ob es sieh um die Wassermannsche oder die Sachs-Georgische Reaktion oder um eine der vielen Modifikationen handelt, die yon diesen ausgehen oder ihnen nahe stehen. Es ist weiterhin bedeutungslos, ob bei den einen die I~eaktion ,,mehr" in immunisatorischen Vorg~ngen, deren chemische Natur wir nicht kennen, zu suchen ist, w~hrend sie bei den anderen auf mehr oder weniger bekannte EiweiBkSrper bzw. andere K6rper-kolloide zuriickgeffihrt werden muB. Bei allen diesen biologischen Ileaktionen handelt as sich um Destabilisationsvorgi~nge mehrphasiger kolloider Systeme, deren Ergebnis sich aus Ausflockung und Nichtausflockung der )/[ischungen zusammensetzt. Sind es in dem einen FMle arteigene und artfremde KSrperkolloide, die in geeignetem Mengenverh~ltnis aufeinander einwirken, so werden bei den eigefitlichen Kolloidreaktionen kiinstliehe kolloidMe Flfissigkeiten verwendet, deren Herstellung den iibliehen Methoden entsprieht. Ihre Vorziige gegenfiber den oben genannten Reaktionen liegen zun~chst in der Hauptsaehe auf theoretischem Gebiet. Arbeiten wir n~mlieh bei den ersteren mit 2 oder mehreren Flfissigkeiten, deren genaue ehemisehe und physikMische Zusammensetzung wir nur sehr mangelhaft kennen, so dr~ngen wir diesen ungiinstigen Umstand bei den Kolloidreaktionen dadurch einigerm~Ben zuriick, dag wit das eine Reagens durch eine chemisch bekannte Substanz ersetzen, deren iohysikMisehe Eigenschaften wenigstens in der Hauptsaehe yon vorneherein durch die einschli~gigen Gesetze festgelegt sind. Ersehienen so zuni~chst die Aussichten, besonders
scite is a Brooklyn-based organization that helps researchers better discover and understand research articles through Smart Citations–citations that display the context of the citation and describe whether the article provides supporting or contrasting evidence. scite is used by students and researchers from around the world and is funded in part by the National Science Foundation and the National Institute on Drug Abuse of the National Institutes of Health.