Wabrend Thionsauren vom Typus R . CS.OH bis jetzt nur in der aromatischen Reihe, in der ThionbenzoBeLure F1 e i s c h er's l) , vertreten eiod, hat Keku182) schon im Jahre 1867 die erate aliphatische Tbiolsaure, die Thiacetsaure, einmal durch Verseifung von P h enylacefat mit Kaliumsulfhydrat, dann aus Essigsaure und Phosphorpentasulfid 3, gewonnen.Vie1 friihkr ist schon die . CS. S-Gruppe in der organischen Chemie aufgetaucht, zuerst 1824 in den Zeise'schen Xanthogenaten'), ein J a b r spater in den Dithiocarbaminaten desselben Forschers 3, und abermals kurz daranf, 1826, in der Trithiokohlensiiure von B e r z e -lius6). Analog dem Zeise'schen Verfahren stellte dann 1868 A. W. H o f m a n n T, die Alkyldithiocarbaminate aus Alkylaminen und Schwefelkohlenstoff als Zwischenproducte bei der Bereitung der aliphatischen Senfole dar, wahrend sich bei den schwlclrer basichen Arylaminen eine solche Zwischenstufe nicht festhalten liess, aber wie L o s an i t s c h s ) zeigte, in Gegenwart starkerer Basen, Ammoniak und Albalien, ebenfalls bestandig ist, da dann a n Stelle der Arylaminsalze die weit stabileren Metallsalze gebildet werden konnen 9). Alle diese Reactionen gehen von dem 1796 durcb L a m p a d i u s entdeckten Schwefelkohlenstoff aus, der sich also als ein vorzfiglicher Baustein in der organischen Chemie erwiesen hat.Wahrend sich aber die .CS.SH-Gruppe leicht mit Sauerstoff oder Stickstoff verkniipfen liess, ist von Alkyldithiosauren, i n welchen also die genannte Gruppe mit Kohlenstoff kernsynthetiscb verbunden ist, sehr wenig bekannt, und nur in der aromatischen Reihe, bei der Di-thiobeiizo%aure, liegen einige Beobachtungen vor , die sich aber nur auf eine einzige analytische Angabe zu stiitzen vermogen. Genauer untersucht sind einige Dithiolactone, also innere Ester von Oxy-dithioaauren, so das yon G a b r i e l und Leupold'O) WE o-Cyanbenzyl-I) Ann. d. Chem. 140, 236. 9) BUD. d. Chem. 90, 309. 5, Berzelius' Jabrbuch 4, 96. ' ) Diese Berichte 1, 25, 170 [1868]. *) Diese Berichte 24, 3021[1891]. 9, Wir werden demngchst zeigen, dass auch die Aminmagnesiumhaloide durch Addition von Schwefelkohlenstoff in solche Salze iibergefiihrt werden konneo.