Der Artikel untersucht Gemeinschaftsgärten in Wien unter dem Blickwinkel einer grundlegenden Transformation der Matrix des gegenwärtigen urbanen Raums hin zu einem differenziellen Raum (Lefebvre). Dies geschieht, indem wir anhand von acht Fallstudien Projekte mit unterschiedlich starkem staatlichem Einfluss vergleichen. Wir untersuchen, inwiefern die lokalstaatlich beeinflussten Gärten Anforderungen an die Lesbarkeit sozialräumlicher Verhältnisse durch den Staat erkennbar verkörpern, und sich damit in die Matrix des abstrakten, bürokratisch geprägten Raums bruchlos einfügen. Im Gegensatz dazu zeigen die vom Staat nicht direkt beeinflussten Gärten einen geringeren Grad von Lesbarkeit undwidersprechen der umgebenden Raummatrix deutlicher. Wir arbeiten heraus, dass Gärten, in denen der staatliche Einfluss stärker ist, in ihrem Binnenraum sowie im Vergleich miteinander homogener sind als Gärten, in denen staatlicher Einfluss keine oder eine geringe Rolle spielt. Es wird deutlich, dass eine bloße Ästhetisierung des Raums über die Markierung von Differenzen für eine Überwindung des abstrakten Raums nicht ausreicht.
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