Zusammenfassung Einleitung Das Klinikum Weiden ist das größte Klinikum der nördlichen Oberpfalz (Einzugsgebiet 250 000 Einwohnern auf 5300 km2) und Primärversorger für Patienten im Schockgeschehen (WHIN: Weidener Herzinfarktnetz). Es werden 2 Herzkatheterlabore (24/7-Bereitschaft) und 1 Extrakorporales Life-Support System (ECMO Cardiohelp, Maquet) vorgehalten. Das Ziel dieser retrospektiven Studie war es, Indikation und Outcome nach ECLS-Implantation zu analysieren. Methoden Im Zeitraum vom 01.01.2008 bis zum 31.12.2017 wurde im Klinikum Weiden an 91 Patienten (68 ♂, 23 ♀; 64 ± 13 Jahren) ein ECLS implantiert. 64% des Gesamt-Patientenkollektivs wurden notfallmäßig vorstellig, die restlichen Patienten erhielten eine ECMO supportiv aufgrund einer High-Risk PTCA. 37 Patienten wurden vor Systemimplantation reanimiert, 17 mit einem mechanischen Thoraxkompressionsgerät (LUCAS). Die folgenden Scoring-Systeme wurden verwendet, um die Schwere des Schocks zu bewerten: APACHE II, SOFA und SAPS II. Ergebnisse Das Überleben (30 d/12 m) nach Systemexplantation betrug bei VA-ECMO 59% bzw. 49% und bei VV-ECMO 70% bzw. 70%. Die Mortalität war abhängig von der Anzahl der applizierten Katecholamine (KA), 45 (49%) Patienten erhielten mehrere KA (1-Jahres-Überleben: ohne KA 89%; 1 KA 55%; 2 KA 31%; 3 KA 30%). Weitere Einflussfaktoren auf die Mortalität waren eine Sepsis und eine Herz-Lungen-Wiederbelebung (CPR) vor Systemimplantation – die Länge der Reanimation, kombiniert externe und interne Reanimation und LUCAS-CPR verschlechterten das Outcome. Diskussion Bei Patienten im Schockgeschehen, die nach medikamentöser Maximaltherapie weiterhin hämodynamisch und/oder respiratorisch instabil bleiben, kann durch die Implantation eines ECLS das Schockgeschehen durchbrochen werden. Ein primär versorgendes Klinikum kann mit ECMO eine Therapieoption mit vertretbaren Risiken und nachweislichem Nutzen – wenigstens in kleiner Fallzahl belegt – anbieten und Patienten können davon profitieren. So kann es für Landkreise mit größerer Fahrzeit zu einem Klinikum der Maximalversorgung eine in Teilen maximalmedizinische Therapieoption bieten.
ZusammenfassungBei kompliziertem septischen Schockgeschehen mit hämodynamischer Instabilität und kardiomyopathischer Komponente kann ein ECLS-System durch den Einsatz von VA-ECMO, und bei ungenügender Oxygenierung durch die Aufrüstung auf VAV-ECMO, in Kombination mit einer Mikroaxialpumpe zusätzlich zur optimierten Standardtherapie (Antibiose, Volumenstatus, Vasokonstriktoren, etc.) als Ultima-Ratio-Therapie angewandt werden. So konnte im vorliegenden Fall eine Stabilisierung mit Verbesserung der Oxygenierung, Organfunktion und Ventrikelfunktion erreicht werden.
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