Der Gerichtsarzt hat bei der Beurteilung yon KindestStungs-und Abtreibungsf/~llen h/iufig zu der Frage Stellung zu nehmen, ob am Tatort gesichcrte Blut-und Urinspuren yon einer Schw~ngeren stammen oder nicht. Das Ergebnis dieser Untersuchung ist yon grol~er kriminalistischer Bedeutung.1913 priifte VOLT.]~ARD~ die Abderhaldensche Schwangerschaftsreaktion auf ihre diesbezfigliche Anwendbarkeit, erhielt jedoeh keine verwertbaren Resultate. LAvEs (1940) hob die besonderen Vorteile des Hogben-Testes gegeniiber anderen Schwangersehaftstesten in der forensisehen Diagnostik hervor. B~I~G (1947) gelang es mit Hilfe der Schwangerschaftsreaktion nach WE~LE und EFFKEMANN Sehwangerenblut auch in Spuren zu erkennen. In einer anderen Untersuchungsreihe wandte BEta den Friedmann-Test an. Bei fiir~f Spurenuntersuehungen aus Retroplacentarblur war das Ergebnis in vier F/~llen positiv. Die Blutmenge betrug jeweils 3 em 8. In einem Fall von nur 1 cm 3 Retroplacentarblut fiel der Friedmann-Test negativ aus. Fiir eine positive Friedmann-Reaktion mit Abortusblut sind naeh B]~RG (1947) grSBere Mengen (mindestens 10 cm a) erforderlieh. Alterungsprozesse an Blutspuren und UV-Strahleneinwirkung scheinen naeh Meinung desselben Verfassers den Ausfall der Reaktion nicht wesentlich zu beeinflussen. BL~z~A~ov und AVl~AMOVA (1963) elnpfehlen den Schwangerschaftstest nach GALLI-MAI:~I~I zur Feststellung einer stattgehabten Fehlgeburt. Sie untersuchten Abortusblut yon 33 Frauen, das sie vorher auf Karton, Porzellan und Baumwollgewebe antrocknen liel~en und bei Zimmertemperatur ~n der Luft, im Schatten und im Sonnenlicht bis zu fiber 200 Tagen aufbewahrten. Die Reaktion war in allen F~llen positiv, wenn die Spuren in den ersten Wochen untersucht wurden. An 100 Tage Mten Spuren konnte eine positive Reaktion nur noch in 61,5 % erzielt werden.1960 entwickelten WIDE und GEMZELL sowie SWIERSCYbTSKA und SAMOOHO-WI]~K einen brauchbaren immunbiologischen Sehwangerschaftstest. Immunbiologisehe Schwangerschaftsreaktion beruhen auf der Tatsache, dab das schon friihzeitig in der Placent~ gebildete Humanchoriongonadotropin (ttCG) als Protein im Serum yon Versuehstieren Antik6rper bilden kann (APosTo~AXIS und VoI~T, 1965). Diese * Auszugsweise vorgetr~gen auf der VII. Fortbildungstagung der gerichtsmedizinischen institute der Universit~ten Jena, Leipzig und Halle/SaMe am 8. Juni 1967 in Halle/SaMe.
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