Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Ermittlung der Prognose bei klinisch manifester Urolithiasis des kleinen Wiederkäuers in Abhängigkeit von der Behandlungsstrategie mit besonderem Augenmerk auf die Erfolgsraten zweier Methoden zur temporären Katheterzystostomie. Material und Methode: In einer retrospektiven Studie wurde das therapeutische Vorgehen an Schaf- und Ziegenböcken mit obstruktiver Urolithiasis hinsichtlich der Krankheitsverläufe zusammengefasst und evaluiert. Ergebnisse: Zwischen Januar 2000 und März 2006 wurden 27 Schaf- und 28 Ziegenböcke mit Urolithiasis vorgestellt. Bei 20% der Tiere erfolgte aus wirtschaftlichen Gründen auf Besitzerwunsch oder eines schlechten Allgemeinzustands die Euthanasie ohne Therapieversuch; 20% der Tiere wurden sofort durch eine Katheterzystostomie nach Laparotomie mit temporärer Implantation eines Ballonkatheters versorgt, wovon 57,1% als geheilt entlassen werden konnten. Bei 56,4% aller Patienten fand eine Therapie entsprechend einer Behandlungskaskade“ mit steigender Invasivität statt: Zunächst wurde der Processus urethrae abgesetzt. Bei 45,5% der so behandelten Tiere konnte der Harnfluss wieder hergestellt und die Heilung herbeigeführt werden. Bei 30,3% erfolgte eine chirurgische Versorgung zunächst durch transabdominale Zystostomie mittels Spaltkanüle und transkutaner Implantation eines Ballonkatheters unter Ultraschallkontrolle, die bei zwei Tieren erfolgreich war. Bei einem Bock schloss sich eine erfolgreiche Laparotomie mit erneuter temporärer Katheterzystostomie an, ein weiterer erfuhr eine erfolgreiche Urethrostomie. Die übrigen Tiere wurden wegen ihres schlechten Allgemeinzustandes und auf Besitzerwunsch oder aufgrund von Komplikationen euthanasiert oder verendeten. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Bei kleinen Wiederkäuern mit obstruktiver Urolithiasis bestanden die besten Heilungsaussichten, wenn der Harnfluss bereits durch Absetzen des Processus urethrae wieder hergestellt werden konnte. Gelang dies nicht, bildete die sofortige laparotomische Zystotomie mit temporärer Implantation eines Ballonkatheters die Methode mit dem größten Heilungserfolg. Die transabdominale Katheterzystostomie erwies sich gegenüber dem laparotomischen Vorgehen als unterlegen.
scite is a Brooklyn-based organization that helps researchers better discover and understand research articles through Smart Citations–citations that display the context of the citation and describe whether the article provides supporting or contrasting evidence. scite is used by students and researchers from around the world and is funded in part by the National Science Foundation and the National Institute on Drug Abuse of the National Institutes of Health.
hi@scite.ai
10624 S. Eastern Ave., Ste. A-614
Henderson, NV 89052, USA
Copyright © 2024 scite LLC. All rights reserved.
Made with 💙 for researchers
Part of the Research Solutions Family.