Der Sti'ckstoff steht als Baustein des Protoplasmas und damit als Trager aller ihrer Lebensprozesse im Mittelpunkt des Stoffwechsels einer jeden Pflanze. Die Betrachtungen des N-Stoffwechsels der Pflanze, so wie sie kiirzlich an Hand von Untersuchungen im hiesigen lnstitut von H. v. M i t t e 1b e r g e r (1) angestellt worden sind, bieten deshalb auch immer von neuein wieder Hinweise dafur, wie innig alle einzelnen Stoffwechselprozesse miteinander verkniipft sind und wie sie sich harmonisch in den gesamten AblauC der Lebensprozesse einordnen, wie rationell die Pflanze beispielsweise im Falle eines N-Mangels rnit dern wichtigen Nahrstoff umgeht und ihren gesamten Stoffwechsel und ihre Lebensprozesse des Wachstums und der Entwicklung darauf abstimmt. Andrerseits wird aber auch seine Verteilung und Verwendung, der ganze Umsatz des Nahrstoffes von der Gesamtheit des pflanzli'chen Stoffwechsels, ihrem Wachstums-und Entwicklungszustan'd harmonisch reguliert und beeinflufit, so wie es eben das Kenwei'chen organischen Geschehens und fur lebende Organismen typisch ist. Wir mussen deshalb, wenn wir irgendwelche Teilprozesse, wie etwa die Bildung bestimmter Stoffgruppen, zur Untersuchung und Betrachtung herausgreifen, diese Vorgange ni'cht nur von rein chemischer Seite, sondernunter Berucksichtigung der Pflanze als lebendem Organismus und der Ganzheit ihrer Lebensvorgange .gerade unter physiologischen Gesichtspunkten im Rahmen des gesamten Stoffwechsels verfolgen, der von HuIleren Bedingungen, wie Temperatur, Belichtung, Nahrstoffversorgung, aber auch vom inneren Rhythmus, vorn Wachstums-und Entwicklungszustand beinfluBt wird.Von allen Nahrstoffen ist der Stickstoff u. a. dadurch gekennzeichnet, daR die Beziehung seines Stoffwechselswie in der oben erwahnten Arbeit (1) wiederum zum Ausdruck kambesonders eng an den Entwickluiigszustand der Pflanze gekniipft ist. Seine Menge bestimmt 'maRgeblich den Entwicklungsrhythmus, das Alter des einzelnen Blattes, so wie seine Verteilung wiederum von dern Zustand der Pflanze bestimmt wird. Da rnit dern Entwicklungszustand und dem Alter auch die stoffliche Zusammensetzung der Pflanze und ihrer Organe verandert wird, so hat gerade der Stickstoff eineit entscheidenden EinfluR auf die stoffliche Natur und die sogenannte Qualitat der Ernteprodukte. Aus diesem Grunde ist die Kenntnis des N-Stoffwechsels und der Wirkung einer N-Diingung nach Art, Menge und Anwendmgszeit auch von besonderer praktischer Bedeutung.
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