In diesen Annalen (1882, 214, 354) sucht K r a u t nachcuweisen, tlafs die neuesten Arbeiten uber die Constitution des festen Chlorkalks zu unrichtigen Schliissen gekommen sind. li r a u t erwahnt zwar keine Namen; es ist aber Mar, dafs seine Polemik sich wesentlich oder ganz auf die Arbeiten bezieht, welche d e r Eiiie yon uns niit S c h a p p i ver6ffentlicht hat+). Es wirti hier nur daran zu erinnern sein, dafs L u n g e und S c h a p p i sich dafiir ausgesprochen hatten, d e r Chlorkalk bestehe iirr Wesentlichen aus einer GjedenfaUs noch Hydratwasscr enthaltenden) Verbinclung Cl-Ca-OCI, welche Porniel zuerst von 0 d 1 i n g aufgestcllt worden ist. Die fruher gowohriliche Annahme, wonach im Chlorkalk eia rnechanisches Gemiscli von CaCle und Ca(OCI), vorhanden sei, glaubten sie dadurch widerlegt zu haben, dafs man dim11 einen dt,rorn von Kotrlensaurc. fast sarnrntiiches Cblor , auch dasjenige des vermeintlich vorhanderien Chlorcalciums , auslreiben konne. Es liegt auf der Hand, dafs sie sich nur gegen die Annahme eines rnechanischen Gemischss O+) von Chlorcdcium und untera) L u n g e t i n d 8 c h I p p i , D i n g l. Journ. 1 8 8 0 , 8 8 1 , 63; Bchllppi's Insugurildifisertation Ziirich 1881 ; L u n g e uud S o h l g p i , chemische Industrie, I M l , 289 Da G c h l p p i an der Fortsetzuug dar Arbeit durch seinen jetzigen Beruf verhindert ist, so hat N a e f es mit mir unterncrnmen, den Uegenstand weiter EU verfolgen. ff. Lm9c. **) Auf die Annahme einer ,,lomn Moleculnrrerbindung' (von der iibrigens K r n 11 t uicbt spricht), i n welcher das Chlorcslcium und der unterchlorigeaure Kalk ihre Eigenschaften , 1;. B. ihr Verlialtcn gegen Lhungamittel, noch ganr nnverllndert beibehelten Aunalen nsr Cbamrm 819. Bd. 9 i30 chlorigsamem Kdk aussprachcn : sabaid man eio wirkliches Molecul von der Formel Ca(OCljp. CaClp airnehmen wollte, miifstt? jede Pdemik zwischen disser und der Formel CI-CH-OCI aufhbren, da ja M d e Farmeln augenscliein1,kh gana drtsselbe bedeuten, ausgenommen die Molecidargrijfse, uber wekhr! wir bei feesten Kijrpern gar nichts wissen. Ebenso kann inan ja z. B. brsfsches Chlorblei gerade so gut C1-Ph-OW wie PbClp. ?b(OHj,, baeisches Chloreaicium d m so g?it Cl-Ca-OEI wie CaCIJ.. Ca(,OR)* schreiben ond sicht man doch die ersteres Formoln fiir rai.ioneller an. Ush aber wirklich nach der friiherarr Ansichbt das Chlorealeiairr irn fmien Zustand angoriommen wurde, geht aus dcr Litcratur onzwcideutig hemox, urd dieselhe Ansiclit lieat auch der Mittheihng yon Kr a u t :zii Gruode, dessen Heweisfiihrung sonst gar beinen Ginn hatte. L u n g e tind Y G Ei ij p p i pliuben ferfter die Hineinbeziehung des im festen Cblorkaik steta vorhsndcnen freien #arkbydrats in die CClorkalbPorrnel, welche das Thema eincr ganzen Anzahl frijherer Arbelten bildet , dadnrch GheFfliissig geinacht zu haben, dafs es ihnen hei ncithigm Vorsicht regelnilifsig gclang, einen Chlorkulk mit 43 pC. hleic'hondem Chlor damstellen, weichcr nur noch ein Aclttd des Calciums in Form WR Ca(C)H)p enthielt. Dieser geringe Hiickgtand erkllirt sich...