ZusammenfassungFUNKTIONAL stellt im Rahmen des Forschungsverbunds Allgemeinmedizin eines der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekte der Universität Heidelberg dar, welches in einer Kooperation von Hausärzten und Psychosomatikern ein Curriculum zur Früherkennung und Behandlung somatoformer/funktioneller Beschwerden für Allgemeinärzte entwickeln, durchführen und evaluieren will. Die Diagnostik und Therapie somatoformer/funktioneller Erkrankungen gestaltet sich für die Behandler oftmals schwierig und unbefriedigend, und es entstehen durch Mehrfachdiagnostik, Fehlbehandlung und Fehlzeiten erhebliche Kosten für die Sozialversicherungssysteme. Hausärzten kommt daher besonders bei dieser Patientengruppe eine zentrale Screening-, Filter-, Präven-tions-und Behandlungsfunktion zu. Ziel dieser Studie ist es, durch die gezielte, an Leitlinien und der Praxis mitsamt Praxisteam orientierte, Schulung von Hausärzten die Diagnostik und Behandlung dieser Erkrankungen zu optimieren sowie die Zufriedenheit und die Lebensqualität der Patienten zu erhöhen. Die Implementierung und Evaluation der Inhalte des Curriculums wird in einem randomisierten kontrollierten Design durchgeführt, um kurz-und mittelfristige Effekte der Intervention auf der Ebene der Patienten und Behandler systematisch erfassen zu können.
SchlüsselwörterFunktionelle Störung · somatoforme Störung · Forschungsprojekt · Weiterbildung · Allgemeinmedizin Abstract Promoted by the German Federal Ministry of Education and Research FUNKTIONAL is a project of the "Forschungsverbund Allgemeinmedizin" of Heidelberg University. In a cooperation of general practitioners and psychosomatic clinicians this project wants to develop, carry out and evaluate a curriculum which will help general practitioners to recognize and treat somatoform/functional complaints as early as possible. The diagnostics and therapy of somatoform/functional disorders is often difficult and unsatisfactory for the attending doctor. Multiple diagnostics, inadequate treatment and times absent from work create high costs for the social security system. Especially with this group of patients general practitioners have responsibility in terms of screening, filtering, prevention and treatment. The study aims at optimizing diagnostics and treatment and at increasing the patients' satisfaction and quality of life with a training of general practitioners, based on guidelines and practical experience. The contents of the curriculum are implemented and evaluated within a randomized controlled trial. This way short-and middle-term effects of the intervention regarding the patients as well as doctors can be systematically recorded.
Zusammenfassung. Patienten mit erhöhter Gesundheitsangst verursachen erhebliche Kosten für das Gesundheitssystem. Die durchgeführten medizinischen Untersuchungen und Behandlungen sind häufig unangemessen, denn in etwa der Hälfte der Fälle liegt den Krankheitsbefürchtungen keine organische Erkrankung zugrunde. Im Rahmen der kontrollierten cluster-randomisierten Studie FUNKTIONAL wurden in 29 Hausarztpraxen bei 1751 Patienten systematisch Gesundheitsangst (Whiteley-7), körperliche und psychische Symptome (PHQ-D) sowie die ärztliche Einschätzung des Hausarztes erfasst. Es fand sich eine verstärkte psychische und globale Funktionsbeeinträchtigung bei Patienten mit erhöhter Gesundheitsangst, die auf Patient- und Arztseite angegeben wird. Psychosoziale Faktoren werden vom Behandler häufiger als für die Erkrankung relevant betrachtet, wenn Patienten erhöhte Gesundheitsangst zeigen. Die Erkennung und Reduktion von Gesundheitsangst in der Allgemeinarztpraxis stellt sich also als relevanter Behandlungsaspekt dar, auch wenn keine hypochondrische Erkrankung im engeren Sinne vorliegt.
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