Zusammenfassung
Einleitung: Der Gestationsdiabetes mellitus (GDM) geh?rt in Deutschland mit einer Pr?valenz von 4,4?% zu den h?ufigsten Schwangerschaftskomplikationen. Das Screening findet in der 24.?28. Schwangerschaftswoche mittels 50-g-Glucosebelastungstest statt und bei pathologischem Ergebnis folgt der 75-g-orale-Glukosetoleranztest (oGTT). In der Leitlinie von DDG und DGGG von 2011 wird f?r die GDM-Diagnostik die Glukosebestimmung ausschlie?lich in ven?sem Plasma oder in ven?sem Vollblut gefordert.
Methodik: Bei 103 Schwangeren (Alter 31???5 Jahre; pr?gravider BMI 27???7?kg/m?; Gestationsalter bei Diagnostik 27. (??7 Wochen) Schwangerschaftswoche) erfolgte ein oGTT. Die Bestimmung der Plasmaglukose wurde parallel mit 6 verschiedenen Analytikmethoden unter Ber?cksichtigung des aktuellen H?matokrits durchgef?hrt. Als Referenzmethode galt die Bestimmung mittels der GlucoEXACT-Monovette der Firma Sarstedt. Des Weiteren wurden die NaF-Monovette (Sarstedt), das HemoCue? (ven?ses und kapill?res Vollblut) und das SuperGL easy+ der Dr. M?ller Ger?tebau GmbH (ven?ses und kapill?res Vollblut) verwendet. Es wurde die H?ufigkeit einer GDM-Diagnose entsprechend den definierten oGTT-Grenzwerten der einzelnen Testmedien verglichen.
Ergebnisse: Keine der Analytikmethoden war, was die Absolutwerte betrifft, mit einer der anderen vergleichbar (p?0,05). Mittels GlucoEXACT-Analytik war eine GDM-Pr?valenz von 49,5?% detektierbar, ebenso mittels SuperGL easy+ in kapill?rem Vollblut. Mit ven?sem Vollblut wurde die Diagnose in 46,6?%, mittels HemoCue?-Diagnostik in 51,5?% (kapill?r) bzw. 23,3?% (ven?s) gestellt. Mittels NaF-Diagnostik betrug die H?ufigkeit nur 21,4?%. Weiterhin zeigte sich, dass neben der unterschiedlichen Pr?valenz auch diskordante Patientinnen die Diagnose GDM?erhielten. Die Analytik mittels Referenzmethode zeigte bei 2 (n?=?23) Patientinnen einen Normalbefund, die im Schwangerschaftsverlauf aufgrund der maternalen Hyperglyk?mie verbunden mit einer fetalen Wachstumsakzeleration Insulin ben?tigten ? bei denen also ein GDM?vorlag. Es ist keine Analytikmethode mit der GlukoEXACT-Diagnostik vergleichbar. Keine Analytikmethode l?sst eine 100?%ige Diagnosesicherheit zu.
Schlussfolgerung: Eine NaF-basierte Diagnostik des GDM?ist nicht geeignet. Bei nur geringer Reproduzierbarkeit eines pathologischen oGTTs mit den verschiedenen Methoden sollten m?tterliche Risikofaktoren und fetale klinische Parameter in der Diagnosestellung ber?cksichtigt werden.
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