ZusammenfassungDie Gefäßchirurgie hat sich insbesondere mit dem Einzug endovaskulärer Techniken in den
vergangenen Jahren sehr dynamisch entwickelt. Dadurch hat sich jedoch auch das fachliche
Anforderungsprofil verändert. Klassische operative Eingriffe wurden durch endovaskuläre
Verfahren zunehmend verdrängt, neue Hybrideingriffe sind entstanden und komplexe Eingriffe
konzentrieren sich häufig auf wenige Zentren.Dies bringt Probleme in der Ausbildung insbesondere in offenen Operationen angehender
Gefäßchirurgen mit sich, sodass operative Zugangs- und Rekonstruktionsspektren der
Gefäßchirurgie nur wenigen Ärzten in Weiterbildung am Patienten in Gänze vermittelt werden
können.Kadaverstudien ermöglichen die Simulation von Zugangswegen, anatomischen Lagebeziehungen
und einzelner OP-Schritte ohne Patientengefährdung.Im Rahmen des Trainings hochkomplexer gefäßchirurgischer Operationen haben wir am Beispiel
des thorakoabdominellen Aortenersatzes mit 13 Teilnehmern an 6 ethanolfixierten Körperspenden
verschiedene Möglichkeiten der operativen Versorgung so realitätsnah wie möglich durchgeführt
und bewertet.Aber auch aufgrund der klinischen Bedeutung und Komplexität interventioneller- und
hybrider Operationen ist die Notwendigkeit fundierter anatomischer Kenntnisse gegeben. Sowohl
Katheter- und Punktionstechniken als auch notfallmäßige Zugangswege bei chirurgischer
Konversion können geübt werden. Eine Simulation an der Körperspende kann die realen
Erfahrungen nicht ersetzen. Aber durch eine möglichst realitätsnahe OP-Simulation verbessern
sich nicht nur das Gefühl der Sicherheit und das flüssige Arbeiten, sondern auch die
Zufriedenheit der Ausbildungsassistenten. Darüber hinaus können operationstechnische Kurse in
interdisziplinärer Zusammenarbeit mit der Anatomie früh im Studium eingesetzt auch der Akquise
von dringend benötigtem chirurgischem Nachwuchs dienen.
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