Das stiibchenformige, gram-negative und Katalase-positive Bakterium MB 68 ist fakultativ methylotroph. Es unterscheidet sich z. B. von Acetobacter suboxydans ATCC 621 H, das ebenfalls Methanol assimilieren kann (Hexulosephosphat-Weg), kaum, weder in der Fiihigkeit zur Oxydation verschiedener Substrate (Methanol, Athanol, Glucose, Acetaldehyd u. a,) noch in den Cytochromprofilen oder im Enzym-Muster nach Wachstum auf Methanol bzw. Glucose. Beim Wachstum auf Glucose zeigt Bakterium MB 58 wie Uluconobacter owduns diauxisches Verhalten, was darauf zuriickgefiihrt wird, daB Glucose assimiliert und ein Teil davon gleichzeitig zu Gluconsiiure oxydiert wird. AuBerdem konnen PhagenvonBakterium MB 68 verschiedene Acetobucter-und Gluconobacter-Species lysieren, und auch mit Hilfe der Immunofluoreszenz sowie der Objekttrligeragglutination l i B t sich Bakterium MB 68 von den genannten ,,Essigsiiurebakterien" nicht unterscheiden. Auf Grund dieser Befunde, die a d enge verwandtschaftliche Beziehungen hinweisen, wird vorgeschlagen, Bakterium MB 68 in die Gruppe der ,,Essigsiiurebakterien" einzuordnen. Die Fiihigkeit zur Assimilation von Methanol ist bei Mikroorganismen weit verbreitet. Methanol assimilierende Hefen wurden bevorzugt in den Gattungen Candida und Torubpsis sowie Hansenuh und Pichia gefunden (SAHM 1977, TANI et al. 1978, BABEL 1980), sie sind fakultativ methylotroph. Dagegen wurden fakultativ methylotrophe Bakterien in wissenschaftlichen Publikationen und in Patentschriften als Arten von mehr als 20 Genera beschrieben (8. MIMSJRA u. WADA 1978), hauptsachlich in den Genera Pseudomonas und Hyphomicrobiurn, aber auch als Vibrio, Rhodopseudomonas, Microcyclus, Alcaligenes, Mycobacterium (COLBY et al. 1979). Die iiberwiegende Anzahl der mikrobiologisch mehr oder weniger gut charakterisierten methylotrophen Bakterienstamme ist gram-negativ und katalase-positiv. Ihr pH-Optimum fur die Vermehrung liegt im Neutralbereich. Bakterium MB 58, das aus einem nicht steril gefuhrten FermentationsprozeB (MethanollCandida spec.) isoliert worden ist, bildet eine Ausnahme insofern, als sein pH-Optimum bei 4 liegt, weshalb es fur die SCP-Produktion besonderes Interesse erlangt hat. Da es sich bei Bakterium MB 58 um ein fakultativ methylotrophes ,,Hexulosephosphatweg-Bakterium" handelt (BABEL u. MULLER 1977), das aul3er auf Methanol auch auf Glucose, Athano1 und anderen Substraten mit C-C-Bindungen wachsen kann, ist es auch fur regulatorische Studien attraktiv (BABEL u. HOFMANN 1977). Aufgefallen ist uns Bakterium MB 58 bei der Analyse der Cytochromspektren methylotropher Bakterien (BABEL u. STEUDEL 1977). Wahrend die meisten von un8 untersuchten methylotrophen Bakterienspecies in ihremnahezu identischen -Cytochromkomplement einen Cytochrom q-Komplex aufweisen, konnte dieser Cytochromtyp bei Bakterium MB 58 nicht nachgewiesen werden. l) Poster-Demonstration anliiBlich der 4. Vortragstagung und Hauptversammlung der Sektion Mikrobiologie der Biologischen Gesellschaft der DDR vom 13.-17. Okt. 1979 in Reinhtlrdsbrunn