Zusammenfassung. Zielsetzung: Der vorliegende Beitrag will klären, ob für das Personal von Glücksspielanbietern ein erhöhtes Risiko besteht, Symptome einer glücksspielbezogenen Störung zu zeigen. Methodik: Relevante Quellen ließen sich mit Hilfe einer regelgeleiteten Suchstrategie in drei Datenbanken sowie einer flankierenden Handrecherche identifizieren. Dabei fanden sowohl Primärstudien mit quantitativer als auch mit qualitativer Ausrichtung Berücksichtigung. Die Literatursuche mündete in insgesamt 12 Treffern. Ergebnisse: Es bleibt festzuhalten, dass alle Primärstudien aus nicht-europäischen Ländern stammen und bis 2013 veröffentlicht wurden. Unter den neun quantitativen Primärstudien variieren die Stichprobengrößen erheblich (von N = 56 bis N = 6.067); eine Quelle bietet Longitudinaldaten an. In der Gesamtbetrachtung verweisen die Befunde auf ein erhöhtes Ausmaß glücksspielbezogener Probleme bei der fokussierten Zielgruppe (bis zu 33,7 %). Insbesondere subklinische Ausprägungen einer glücksspielbezogenen Fehlanpassung sind überzufällig häufig anzutreffen. Offenbar tragen jobspezifische Faktoren, wie eine hohe Glücksspiel-Exposition, zumindest bei einem bedeutsamen Anteil der Betroffenen zu der Problemgenese bei. Schlussfolgerungen: Zum einen besteht weiterführender Forschungsbedarf für verschiedene Glücksspielsettings (z. B. Wettbüros). Zum anderen existieren Handlungsnotwendigkeiten für die Glücksspielanbieter, die von einer optimierten Personalauswahl bis zu der Implementierung von betrieblichen Suchtpräventionsprogrammen reichen.
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