The National Cancer Programme of the German Federal Administration aims to assess the present status of the national fight against cancer in Germany. Experts in their field have analysed the present target-performance comparison in different working groups dealing with topics from cancer prevention to follow-up and have developed recommendations as to how improvements in the various fields of cancer care may be achieved and mainly how these imrpovements may be implemented in day-to-day cancer care. The working group "Advancement of Colon Cancer Screening, Early Detection and Prevention" proposes the establishment of regulatory proposals for a nationwide, population-based, postal invitational process and, according to Pilot-Projects in Bavaria and Baden-Wuerttemberg, to evaluate the essential recommendations in data protection, logistics, documentation and financing. There are already several programmes in preparation--for example, the Saarland Offensive, based on the results of the KolosSal-Study.
Zusammenfassung
Hintergrund Moderne, individualisierte Therapien können das Überleben von Patienten mit kolorektalem Karzinom verbessern. Jedoch werden nicht alle Patienten zur Behandlung in ein zertifiziertes Darmkrebszentrum überwiesen, wo ihre Therapie, unterstützt durch ein Tumorboard, leitliniengerecht durchgeführt wird. Daher wird derzeit die Zweitmeinung bei Krebserkrankungen diskutiert. Diese Studie beschreibt Ergebnisse einer Pilotstudie hinsichtlich der Machbarkeit und des Bedarfs einer strukturierten, onlinebasierten, qualifizierten Zweitmeinung für Patienten mit kolorektalem Karzinom.
Methoden Im Rahmen einer 15-monatigen Pilotphase zwischen 2009 und 2011 konnten Patienten mit kolorektalem Karzinom mittels einer onlinebasierten Elektronischen Patientenakte, unterstützt durch einen Case Manager, kostenfrei eine qualifizierte Zweitmeinung eines Tumorboards einholen. Ihre Zufriedenheit und ihre Lebensqualität (EORCT QLQ-C30) wurden über ein Jahr nachbeobachtet.
Ergebnisse In 95 % der Fälle konnten eine vollständige Elektronische Patientenakte und eine Zweitmeinung erstellt werden. Weniger als die Hälfte der Teilnehmer erhielt die erste Therapieempfehlung aus einer Klinik mit Tumorboard. Die Erstmeinung konnte in 40 % der Fälle durch die Zweitmeinung bestätigt werden, in 33 % zeigte sich ein teilweises, in 27 % ein deutliches Abweichen. Bei Umsetzung der abweichenden Zweitmeinung verbesserte sich die Lebensqualität der Patienten.
Schlussfolgerung Die Erstellung einer onlinebasierten, qualifizierten Zweitmeinung durch ein interdisziplinäres Tumorboard ist technisch und logistisch gut durchführbar. Die onlinebasierte Zweitmeinung könnte zukünftig die Qualität der Behandlung von Patienten mit kolorektalem Karzinom deutlich verbessern und damit ihre Lebensqualität erhöhen.
| Der Internist 3 · 2003 278 Weltweit stellen die kolorektalen Karzinome (KRK) mit mehr als 600.000 Neuerkrankungen die dritthäufigste Krebsart dar. Deutschlandweit erkrankten 1999 insgesamt 53.000 Menschen neu an einem kolorektalen Karzinom, 29.100 verstarben an den Folgen. In der Statistik aller Krebstodesursachen liegt das KRK in Deutschland nach dem Bronchialkarzinom an 2. Stelle. Seine Inzidenz hat sich von 1960-1980 verdoppelt und war danach über einige Jahre auf hohem Niveau stabil; seit 1988 wird eine leicht sinkende Inzidenz festgestellt [18, 30]. Das Lebenszeitrisiko, an einem KRK zu erkranken, beträgt 4-6% und ist stark altersabhängig. Insbesondere jenseits des 50. Lebensjahres steigt die Inzidenz und die Mortalität des Tumors exponentiell an. Fast die Hälfte aller Betroffenen stirbt innerhalb von 5 Jahren an den Folgen der Erkrankung [27]. In Zeiten immer knapper werdender Ressourcen im Gesundheitswesen spielen auch ökonomische Faktoren in der Bekämpfung des KRK eine wichtige Rolle. Die Folgekosten für die Behandlung des KRK sind enorm und steigen in jedem Jahr weiter an.Allein im Jahr 1999 wurden weit über 1 Mrd.DM für die Behandlung des KRK bundesweit aufgewendet.Diese Kosten werden zukünftig durch die Verbreitung neuer Medikamente und Therapieverfahren deutlich ansteigen [35]. Schlüsselwörter Kolonkarzinom · Rektumkarzinom · Früherkennung · Prävention · Akzeptanz
Der Erfolg von Krebsfrüherkennungsprogrammen hängt entscheidend von der Mitarbeit der Bevölkerung ab. Noch so effiziente und kosteneffektive Vorsorgemaßnahmen nützen wenig, wenn sie nicht von einer Mehrheit der Bevölkerung mitgetragen, d. h. in Anspruch genommen werden. Obwohl die Effektivität von Früherkennung beim kolorektalen Karzinom eindeutig nachgewiesen ist und der FOBT für die Risikogruppe der über 45-Jährigen seit 1971 im Rahmen der gesetzlichen Krebsfrüherkennung angeboten wird, ist es in den vergangenen 30 Jahren nicht gelungen, die Teilnahmerate an Darmkrebsfrüherkennung zu steigern. Sie stagniert seit vielen Jahren bei 35 % der Frauen und 15 % der Männer.
scite is a Brooklyn-based organization that helps researchers better discover and understand research articles through Smart Citations–citations that display the context of the citation and describe whether the article provides supporting or contrasting evidence. scite is used by students and researchers from around the world and is funded in part by the National Science Foundation and the National Institute on Drug Abuse of the National Institutes of Health.