Das Krankhei~sbild der multiplen Slderose (M.S.), das zuerst in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts yon Vulpian und Chareot beschrieben worden ist, zeigt bekann~lich eine aul~erordentliche Vielgestaltigkeit der Symp~ome und eine grol]e Verschiedenheit im Ablauf des pathologisehen Prozesses. Da die klassisehe Form Chareots zweifelsohne nur relativ selten zur Beobachtung kommt --wir selbst fanden in unserm Material der ]etzten 3 5ahre unter 77 F/~llen nur 6ma] die Charcotsehe symptomatologisehe Trias : Intentionszittern, Nystagmus, skandierende Sprache --und die rudiment~tren, atypischen Formen sehr viel h~ufiger sind, kOnnen die differentia]diagnostischen Erw/~gungen sieh oft reeht sehwierig gestal~en. Man hag daher bald, nachdem die Liquordiagnostik sieh in den klinisch-neurologischen Untersuchungsmethoden dan ihr geb/ihrenden Platz gesichert hatte, auch dieses Verfahren als weiteres differentialdiagnostisches Kriterium zur Stiitzung der klinisehen Diagnose einer M.S. verwandt. Die zahlreichen Beriehte der einzelnen Autoren fiber Liquorver~nderungen bei der M.S. weiehen hinsichtlich der Zahl der iiberhaupt krankhaft ver/~nderten Liquores und der H/~ufigkeit der patho]ogischen Abweichungen in den einzelnen Reaktionen reeht erheblieh voneinander ab. Es ist nieht gelungen, ein typisches Liquorsyndrom, das fiir die M.S. charakteristisch w/ire, aus den zahlreiehen Untersuehungsreihen herauszuarbeiten.Merrit-Boston land in weniger als 20% seiner F/~lle den Liquor v611ig normal. Bei aku~en Fgllen land er in hOherem Prozentsatz abnormen Liquor. Nach seiner Ansicht gibt es keine ftir die M.S. pa~hognomonische Liquorver/~nderungen. Ein Goldsolausfall bei nur wenig verdtinntem Liquor mi$ oder ohne leichte Zell-und Eiwei$vermehrung" erweckt den Verdaeht auf M.S., aber nut dann, wenn Lues ausgeschlossen werden kann.Deutsche Zeitschrift f. ~ervenheilkunde. Bd. 144. 6
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