This article is dedicated to the Leipzig Ovid translator and song poet Johann Georg Schoch. It focusses on Schoch’s major work Neu-erbaueter Poetischer Lust- u[nd] Blumen-Garten (1660). The article analyses the poetics and social references of this collection. The author argues that the bucolic, erotic, and sociable songs are linked by intertextual references to works by other Leipzig authors such as Paul Fleming and Gottfried Finckelthaus. Schoch’s contrafactum of an ode by his student friend David Schirmer (“Immer hin/ fahr immer hin”) shows that the songs function as a keepsake of remembrance and identify both authors as members of a local group. They also provide insights into the social practice of student sociability.
Die Oper gehört zweifellos zu den wirkmächtigsten und bedeutendsten Kunstformen der europäischen Kulturgeschichte. Als komplexes ‚Gesamtkunstwerk' stellt sie die Forschung vor erhebliche Herausforderungen: Der Zuständigkeitsbereich ist ungeklärt, Musik-, Literatur-, Theater-und Kulturwissenschaften sind gefordert, aber auch -wie die Studie von Marco Agnetta zeigt -Linguistik, Semiotik und vor allem Translationswissenschaften. Opern waren seit der Frühen Neuzeit ein zentrales Exportgut des europäischen Kulturtransfers. Zwar wurden an den transkulturell orientierten Adelshöfen Europas auch außerhalb Italiens und später Frankreichs Opern auf Italienisch bzw. Französisch dargeboten, andererseits übersetzte z. B. bereits Martin Opitz Ottavio Rinuccinis und Jacopo Peris La favola di Dafne (1597) ins Deutsche, Heinrich Schütz schuf für diese erste ‚deutsche Oper' eine neue Musik (1627). Noch bis ins 20. Jahrhundert war es üblich, dass z. B. Verdi auf deutschen Bühnen auf Deutsch, Wagner in Italien auf Italienisch gesungen wurde. Transformationen dieser Art erschweren die Analyse: Was passiert mit einem Kunstwerk, bei dem verschiedene Künste -sprich (ästhetische) Zeichensysteme -auf hochkomplexe Weise interagieren, wenn dieses in eine andere Sprache und einen anderen Kulturkontext übertragen wird? Oder, wie Marco Agnetta die zentrale Fragestellung seiner 2018 an der Universität des Saarlandes eingereichten Dissertation formuliert: Was geschieht, wenn sich die "Relationen zwischen den Konstituenten eines polysemiotischen Kommunikats" im Zuge eines "interkulturellen und interlingualen Transfer[s]" verändern und das Relationsgefüge "notwendigerweise umdisponiert werden muss, um Akzeptanz bei einer neuen Zielrezipientenschaft zu erfahren" (Klappentext)?Um dieser Frage nachzugehen, entwickelt Agnetta im ersten Teil seiner Arbeit eine "semiotisch fundierte Analysematrix", deren Tragweite dann im zweiten Teil der Arbeit erprobt wird und zwar am Beispiel von Christoph Willibald Glucks ‚Reformoper' Orfeo ed Euridice (1762) und deren Übersetzung ins Französische (1774) sowie sangbarer und nichtsangbarer deutscher Versionen (1808, 1914, 1962, 2004).Die Arbeit gliedert sich in acht Kapitel: Kapitel 2 bis 4 bilden den systematischen Teil (330 Seiten), Kapitel 5 bietet die Fallstudie (rund 150 Seiten), ein Fazit (Kapitel 6) rundet die Studie ab, es folgt ein umfangreiches Quellen-und Literaturverzeichnis sowie ein ta-
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