ZusammenfassungGefahrstoffe sind in der Arbeitswelt allgegenwärtig. Beschäftigte aus allen Branchen sind bei ihrer Arbeit mit Gefahrstoffen unterschiedlichen Risiken ausgesetzt. Dies betrifft auch Personen, die nicht unmittelbar mit Gefahrstoffen umgehen (Bystander). Risikokommunikation im Arbeitsschutz spricht verschiedene Zielgruppen an. Das Spektrum reicht vom Groß- zum Kleinunternehmer über Sicherheitsfachkräfte, Betriebsärzte, Betriebs- und Personalräte bis hin zu den Beschäftigten und der breiten Öffentlichkeit. Risikokommunikation im Arbeitsschutz hat das Ziel, entlang von Lieferketten Risikobewusstsein bei Herstellern, Arbeitgebern und den Beschäftigten zu schaffen, risikohaftes Verhalten zu vermindern und risikominderndes Verhalten zu bestärken.In diesem Beitrag werden Instrumente der Risikokommunikation erläutert und bezüglich ihrer Wirksamkeit betrachtet. Das betrifft verbindliche Instrumente im europäischen Binnenmarkt wie das Gefahrenetikett oder das Sicherheitsdatenblatt (SDB). Auf Ebene der Gefahrstoffverordnung sind es die Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS), Grenzwerte, das Einfache Maßnahmenkonzept Gefahrstoffe (EMKG) und als kreatives Instrument die Objekte der „DASA Arbeitswelt Ausstellung“ in Dortmund. Der Beitrag zeigt, dass eine Anpassung der Instrumente besonders für kleine und kleinste Unternehmen notwendig ist, damit diese einen passenden Einstieg in die Risikobewertung finden. Oft sind diesen die vorhandenen Instrumente nicht bekannt, zu umfangreich oder schwer verständlich. Handlungsempfehlungen wären hier hilfreich. Vorliegende wissenschaftliche Studien konzentrieren sich eher auf die Defizite in der Risikobewertung als auf die Entwicklung von effizienten Wegen der Risikokommunikation. Hier sind weitere Analysen der Bedürfnisse unterschiedlicher Zielgruppen für eine adressatengerechte Risikokommunikation erforderlich.
The risk of occupational cancer is still a matter of concern for occupational safety and health in Europe. The authors propose transparency of residual risks of Binding Occupational Exposure Limit Values (BOELV) for carcinogens and the establishment of a risk-based approach in Directive 2004/37/EC, the Carcinogens and Mutagens Directive, as important steps to further minimise the risk of occupational cancer. BOELV from the EU in their current form do not clearly identify residual risks as such. This may lead to a false sense of safety for employers and employees. Based on the good experience with a risk-based approach in Germany and other European countries, the authors support the introduction of a harmonised risk-based target level for carcinogens in the European Union.
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