Zur Theorie der Durchsetzbarkeit sozialer Bedürfnisse

Die Frage des Bedarfs an psychiatrischen Einrichtungen: Problemstellungen und Modelle

“…In den meisten Fällen wird man nicht alle Gruppen einbeziehen können, sondern eine Auswahl mit spezifischen Interessen-und Konfliktpotentialen treffen müssen (Scharpj1973). Die direkt von der Planung Betroffenen, d. h. psychisch Kranke und ihr soziales Umfeld, sollten zwar die eigentlichen "Experten" zur Beurteilung ihrer psychosozialen Situation sowie von Entstehungsbedingungen und Verlauf psychischer Krankheit sein (Widmaier 1977). Dennoch wird gerade ihnen oft die Kompetenz zur Mitwirkung an der Planung abgesprochen.…”

“…Weiterhin verfügen Betroffene meist nicht über ausreichenden Zugang zu Informationen, die ihnen Alternativen über den Status quo hinaus aufzeigen könnten (Ortmann 1976). So fordern Widmaier (1977) und Robins (1982) Schulungen, um die Behinderten zu befähigen, ihre Anliegen zu organisieren und sie im institutionell-administrativen Bereich zu Gehör zu bringen. Van den Hevel (1980) geht so weit, zusätzlich die Nutzervertreter berufsrechtlich abzusichern, bis hin zu Karrieremöglichkeiten.…”

“…Aber eine entsprechende soziale Bewegung ist in der BRD nur in Ansätzen vorhanden und erreicht keine politische Wirksamkeit -weder durch die Betroffenen selbst noch durch ihre Mitbürger (Kraus & Rerrich 1982, Thebrath 1978. In den USA konnten sie sich in Form von Bürgerbeiräten in CMHCs in gewissem Umfang etablieren (Widmaier 1977, Howe et al 1980. Reformorientiert im Sinne von Umstrukturierungen innerhalb von Einrichtungen geht Finzen (1979) vor, wobei nicht abgewartet werden soll, bis langfristige umfassende Gesamtpläne fertiggestellt sind, sondern unmittelbar auf offenstehende Bedürfnisse reagiert werden soll, z.…”