Zur Mikromorphologie und zum Tonmineralbestand von Böden ungarischer Lößprofile und ihre paläoklimatische Auswertung

Abstract

Abstract. Gegenüber den westlichen Nachbargebieten sind Lößprofile in Ungarn durch fossile Böden besonders jungpleistozänen Alters detaillierter untergliedert. Für ihre paläoklimatische Auswertung dienen neben dem Geländebefund einmal mikromorphologische Beobachtungen, die eine genauere Zuordnung der Paläoböden jeweils zu einem Bodentyp als Ausdruck ihrer Genese gestatten. — Untersuchungen zum Tonmineralbestand der Lösse und der jeweils aus ihnen entstandenen Böden ermöglichen nähere Aussagen über das Ausmaß der Neubildung der einzelnen Minerale in den Tonteilfraktionen und damit unter bestimmten Voraussetzungen Hinweise auf die Intensität und Dauer einer Bodenbildung. In allen Böden überwiegt die Neubildung des Montmorillonits bei weitem. Sie ist fast ausschließlich auf die Feintonfraktion beschränkt, jedoch sind die hohen Montmorillonitanteile auch in den B-Horizonten höchstens zu einem geringen Teil auf eine Tonverlagerung zurückzuführen — mikromorphologisch nachweisbar dadurch, daß Fließplasma (Braunlehm-Teilplasma) nicht oder nur in Spuren zu beobachten ist. Die Zunahme der einzelnen Tonmineralarten ist in den basalen Waldböden des Pakser Profils nicht wesentlich höher als in den jungpleistozänen Waldsteppenböden (mit Ausnahme des sehr schwachen „F(4a)"-Bodens in Mende), in diesen aber mindestens so hoch wie im rezenten Braunerde-Tschernosem, wobei weitere rezente Lößböden in die vergleichende Untersuchung mit einzubeziehen sind. Die jungpleistozänen Waldsteppenböden („F(4)" bis „F(2)") dieses Raumes müssen nach den vorgelegten Untersuchungsergebnissen als Zeugen nicht eines interstadialen, sondern eines warmzeitlichen Klimas etwa vergleichbar dem des heutigen angesehen werden.

A stratigraphic concept for Middle Pleistocene Quaternary sequences in Upper Austria

“…In this context, it has to be mentioned that Markovic et al (2009Markovic et al ( , 2011 applied rock magnetic parameters to build up a Middle Pleistocene stratigraphy for palaesols and loess sediments of the Middle Danube Basin. The authors were able to correlate their results to marine isotopic curves (see also Bronger 1970). In general, Middle Pleistocene terrestrial stratigraphy is still at its starting point and detailed research with palaeopedological and magnetostratigraphical methods as well as with new luminescence approaches is crucial for the development of a regional terrestrial stratigraphic framework as a first step.…”

Paudorf locus typicus (Lower Austria) revisited: The potential of the classic loess outcrop for Middle to Late Pleistocene landscape reconstructions

“…Reconstructions of past landscapes and climates require data from numerous localities and regions respectively, as well as reliable dating methods. For Europe, on the mentioned time scales of climate change, posterior to the Matuyama-Brunhes boundary, the most complete terrestrial archives exist in the plateau loess sediments of the Middle Danube Basin that are relatively well suited for correlations and quantitative research (Bronger 1970(Bronger , 1976(Bronger , 2003Markovic et al 2006Markovic et al , 2009Markovic et al , 2011. Geographically, Lower Austria has a key position related to paleoclimatology, between Central Europe, influenced by more marine climate, and the more continental Eastern Europe.…”