Assistent und stellvertretendem Leiter der wlssenschaftlichen Abteilung des Instituts f~r exporim'entelle Krebsforschung tleidelberg, (Hierzu Tafeln XI--XVI und Anlagen: Tabelle II.) Solange die Krebsforschung blol~ auf die Beobachtungen am Menschen angewiesen war, schienen ihr enge und untiberschreit~are Grenzen gezogen. Trotzdem die hervorragendsten Kliniker und Pathologen sich yon jeher durch dieses an unbeantworteten Fragen so iiberreiche Problem angezogeu ftihlten, konnten daher unsere Kenntnisse seit del~ grundlegenden morphologischen Arbeiten von-Rokitansky's und Virchow's lange Zeit keine wesentliche Bereicherung erfahren. Urn die Schranken der Krebsforschung zu erweitern, war neues Material nGtig, welches, der Anwendung neuer Methodeu zugihigig, einen Einblick in das Wesen und Werden dieses ri~tselhaften Krankheitsprozesses und womSglich Rtickschltisse auf den im Zentrum aller Onkologic stehenden Menschenkrebs gestattete. Solche Aussichten erSffneten die Befunde krebsartiger Gewiichse bei Tieren, und die durch sic ermSglichte Einftihrung der experimentellei: Merhode in die Gcschwulstforschung gegen die Neige des letzten Jahrhunderts. Seither ist die vcrgleichende Onkologie zu Ansehen gelangt und hat sich die Forschung mit steigendem Interesse dem Studium der Tiertumoren zugewandt.Nach den wichtigen Aufschltissen, welche die experimentelie Krebsforschung uns in neuerer Zeit auch in iitiologischer Beziehung gebracht hat, sind heute die Tiergeschwtilste nicht mehr bloB als Kuriosa zu betrachten, ja, wir kSnnen sagen, da~ die vergleichende und experimentelle Krebsforschung sicherlich noch manche wertvolle Erkenntnis zeitigen wird und ihre Bedeutung nicht genug hervorgehoben werden kann; denn: ,,Der Be-grill des biologischen Prozesses im Ganzen, seine Entstehung, kann uns erst vollkommen klar werden, wenn wit ihu nicht nur am Menschen, sondern phylogenetisch his zu ihm herauf untersuchen" (Ribbert).