Zur Geschichte der Hämatologie in Berlin

Abstract

Berlin war in der zweiten Hälfte des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts eines jener medizinischen Zentren, wo sich die Hämatologie als eine eigenständige patho-physiologische und klinische Richtung herausbildete. Insbesondere das spätere Pathologische Institut unter der Leitung von Rudolf Virchow und die II. Medizinische Klinik der Berliner Charité unter dem Direktorat von Friedrich Kraus waren die Träger dieses Institutionalisierungsprozesses. Zu den Meilensteinen auf diesem Ent-wicklungsweg zur modernen hämatologischen Forschung gehören die ersten Untersuchungen zum Thema «Weißes Blut» und die Einführung des Begriffs «Leukämie» (R. Virchow, 1846) sowie die Gründung der ersten wissenschaftlichen Gesellschaft für Hämatologie in Berlin (A. Pappenheim, E. Grawitz, Th. Brugsch, 1908), ebenso wie die zahlreichen wegbereitenden Monographien zur Blutforschung und die viel-fältigen hämatologischen Lehrangebote im universitären Unterricht.

Laudation for Prof. Dr. Irene T.M. Boll

“…Her extensive research is summarized in her Habilitation thesis (1965 We should not forget that clinical hematology (as a subdiscipline of internal medicine) has been created in our country. [1]. However, for several decades through the past century the only instrument available for hematologists was the microscope.…”