Der Prozentsatz nicht aufgeklärter Subarachnoidalblutungen ist noch immer unverhältnis-mäßig groß. Die zunehmende Zahl angiographischer Untersuchungen läßt zwar-wie Walter und Schiefer feststellen -den Prozentsatz der nicht aufgeklärten Fälle erheblich sinken. Der verminderte Prozentsatz der von ihnen angegebenen Schrifttumszusammenstellung von 56% im Jahre 1952 auf 12,5% im Jahre 1966/67 beruht vor allen Dingen auf dem Nachweis kleinerer Aneurysmen, die sich erst mit Hilfe der Serienangiograpliie oder verschiedener Projektion darstellen. Der vorliegende Fall verdient insofern eine Darstellung, als es sich hier um einen gefäßreichen kleinen Tumor handelte, welcher mit den typischen diagnostischen Methoden nicht erfaßt werden konnte. Ein ähnlicher Fall ist uns aus der Literatur bisher nicht bekannt geworden. Es handelt sich um ein Krankheitsbild, welches 10 Jahre von rezidivierenden Blutungen begleitet war und den Patienten jeweils mit der Diagnose einer Subarachnoidalblutung ungeklärter Genese in unsere Klinik führte.H. E. erkrankte mit 15 Jahren zum erstenmal mit schlagartig auftretenden bilateralen Druckkopfschmerzen und Nackensteifigkeit. Neurologisch fand sich ein entsprechender Befund mit Meningismus, Opisthotonus, Stauungspapille von etwa 2 Dptr., leicht rechtsbetonten Eigenreflexen und einem frisch sanguinolenten Liquor. Die Karotis-und Vertcbralisangiographien ergaben keinen Anhalt für ein Aneurysma (Abb. 1-3). Die zu diesem Zeitpunkt vorgenommene Enzephalographie zeigte einen mäßigen Hydrozcphalus internus mit Linksbetonung ohne Zeichen einer Raum ver drängung. Ein Jahr später trat bereits die gleiche Symptomatik auf, die auf konservative Maßnahmen zum Abklingen zu bringen war. Ein weiteres Jahr später ereignete sich die 3. Blutung. Während des stationären Aufenthaltes erfolgte eine erneute Blutung.3 Jahre später kam E. erneut mit einer akuten Symptomatik, stark blutigem Liquor, randunscharfen Papillen zur Aufnahme. Die diagnostischen Untersuchungen, einschließlich EEG, ergaben keinen Herdhinweis. Weitere 4 Jahre später erfolgte erneute Aufnahme unter den Symptomen der akuten Subarachnoidalblutung mit stark blutigem Lumballiquor, einem Druck von 230 mm Hg und in der Nacht einsetzender schwerer Hirndrucksymptomatik mit Unruhe, Zyanose, Gruppenatmung, diastolischer Blutdrucksteigerung und Streckkrämpfen. Unter diesem Bild des akuten Hirndrucks wurde im Hinblick auf den früher festgestellten Hydrozephalus eine Scitenventrikel-Herzohrdrainagc durchgeführt. Der Patient erholte sich von der schweren Symptomatik und war nachher wieder arbeitsfähig. 2 Jahre später erfolgte eine erneute Aufnahme, ebenfalls unter dem Bild der Subarachnoidalblutung mit Meningismus, Papillenunschärfe und xanthochrotnem Liquor. Das EEG zeigte eine mittelschwere Allgemeinverändcrung mit Linksbetonung ohne Herdbefund. Auch die himszintigraphische Untersuchung ergab keinen Anhalt für einen Tumor, es wurde ein vaskulärer Prozeß vermutet. Während dieses Aufenthaltes ereigneten sich zwei Rczidivblutungen. Zwei Monate später erfolgte eine e...