Zusammenfassung
Ziel der Studie Mit der Befragung sächsischer Haus- und
HautärztInnen wird die Akzeptanz bzw. Nutzungsabsicht einer
teledermatologischen Anwendung untersucht. Vor dem Hintergrund der
demographischen Entwicklung in Sachsen und der geringen regionalen
FachärztInnendichte ist dieses Bundesland zur Durchführung einer
solchen Befragung besonders gut geeignet.
Methodik Auf der Grundlage einer geschichteten Zufallsauswahl wurden 108
sächsische ÄrztInnen schriftlich postalisch bzw. online befragt
(60 HausärztInnen und 48 HautärztInnen, Teilnahmequote 23,5
Prozent). Die Theorie der Akzeptanz und Nutzung von Technologie (UTAUT-Modell)
wurde auf die Teledermatologie angewendet. Vier zentrale Hypothesen wurden
abgeleitet und mit logistischen Regressionen getestet.
Ergebnisse Die getesteten Hypothesen, die Zusammenhänge zwischen
Leistungserwartung, Aufwandserwartung, sozialem Einfluss und erleichternden
Rahmenbedingungen und der Nutzungsabsicht der Teledermatologie postulieren,
werden zum Teil bestätigt. Zudem zeigt sich für Teledermatologie
ein Potential bei sächsischen HausärztInnen, da 9,5%
ihrer PatientInnen wegen Hauterkrankungen in die Praxis kommen. 78% der
HausärztInnen bieten Hautkrebsscreenings an.
Schlussfolgerung Die Bevölkerungsstruktur und die geringe
Arztdichte in Sachsen wären günstige Voraussetzungen zur
Implementation der Teledermatologie. Tiefergehende Bedenken der Haus- und
HautärztInnen gegenüber der Teledermatologie konnten aufgrund
der Befragungsergebnisse nicht festgestellt werden.