Zusammenfassung: Die angewandte Neuropsychologie bietet für vielfältige Berufsfelder außerhalb der Heilkunde gemäß Psychotherapiegesetz zahlreiche Ansatzpunkte. Neben Aufgaben in der Begleit- und Evaluationsforschung und der Aus- und Weiterbildung können zahlreiche nichttherapeutische Anwendungsgebiete identifiziert werden. Neuropsychologisches Wissen wird u. a. benötigt in der ingenieur- und arbeitspsychologischen Gestaltung technischer Systeme und ergonomischer Arbeitsbedingungen, der wirtschaftspsychologischen Entscheidungsforschung, den Sachaufklärungsroutinen im Öffentlichen Gesundheitswesen einschließlich des Gesundheitsschutzes, der Prävention im Freizeit- und Profisport, der Architekturpsychologie, der Städte- und Raumplanung, der Verkehrspsychologie, der pharmakologisch-toxikologischen Forschung und Entwicklung, der neuropsychologisch orientierten Eignungsdiagnostik sowie in Bildung und Unterricht. Bei der Gestaltung nichttherapeutisch ausgerichteter psychologischer Studiengänge sollte die Konzeptualisierung anwendungsbezogener, nicht-heilkundlicher Masterstudiengänge für Neuropsychologie überlegt werden. Postgradual sollte ein Sektor der Weiterbildung im Hinblick auf die nichttherapeutischen Anwendungsfelder optimiert werden.