Wilhelm Roux als Experimentator

Abstract

Am 9. Juni dieses Jahres s die deutsche Wissenschaft im engsten Kreise, wie es die Zeit re_it sich bringt, den siebzi~ten Geburtstag von Wilhelm Roux. Ein reiches Denker-und Forscherleben .liegt hinter ihni. Was er sich vor 35 ~ahren gewiinsch~ .hat: ,,]~Sge mir im Streben nach dieser and weiterer Erkenntnis ein. langes frucht-bringen~es Wirken vergSnnt sein", ist in vollem MaBe in Er~/illu~g gegangen.Wilhelm Rouxs Denken, "Forschen und Wirken hat sich mit seltener F,o}gerichtigkeit entwickelt. Nachdem ihm friih die Richtung ,deut'-Iich geworden war, in welcher eine neue FSr-de~ung .der bioleg~schen Erke~nttnis erhofft werden, konnte, hat er in' j ahrelan,ger Gedankenarbeit nieht geruht, ,bls sich ihm yon dem gro~]en Riitsel der Entwicklang einzelne fal3bar~e Probleme a, blSsten: Dann hat er ~risch zuge'griffen und uns an einigen Beispielen gezeigt, wie solchen Fmgen experimentell beizukommen ist. Und al~s er dann eadlich d!urchdrang, als er Schiller und Arbeits-genossen~ fan, d, hat er .diesen <lunch Griin~ung seines ,,Archivs" un~d sonst dutch jede in seiner 9 -~lacht stehende FS~derang die W ege geebnet. So ist er zum Begrfinder und Organisator einer neuen Forschungsriehtung in der Biologie geworden. .Wilhelm Roux und die Entwicklungs-mechaniC, diese beiden N,amen werden dauernd zusammengehSren. Er hat-sein Leben an sein Werk gesetzt, das ist das Geheimnis seines Erfotges, das ist seine GrS~e. Und heute an seinem 'Ehrentage huldigen wir Jiingeren, gleichgii,ltig welcher Richtung, ihm freudig und dankbar als einem unserer Fiihrer.Auf die mittlere Periode ,seines wissenschaftlichen Lebens, die experimentelle, wollen wir einen kurzen Bt.ick werfen.I hre Ergebnisse liegen kl.ar un~ i~,bersiehtlich vo~ uns, im II. Band der ,,Gesammelten 2~bhandlun.,gen" und in den ersten Bii~den des Archivs fiir Entwickl:un.gsmechanik Wo'hl wenige Forscher h.abeu e s ihren Leser~ so bequem gemacht, mit ~nhalts~erzeichnissen und Registern, mit im~er erneuten Hinweisen, mit immer schiirferer Herausar~heitun, g d'er-grundlegenden Gedanken. tiler zeigt sich neben der Begabu~g des Organi~sato~s der miiehtige Drang, sich und seine Saehe <l~rchzusetzen, zu wirken und zu geIten. Den Grundstock dieser experimentellen Arbeiten bilden die ~beriihmten Ver~uche am Frosr mitgete~lt in den siebe~ ,,Beitriigen zur Entwicklungsmechanik des Era%rye".Von besonderem Interesse fiir die riickschauead'e Betrachtung ist gleich der erste dieser Bei~r~ge. In ihm schildert Rouz, wie er zu seinero ~fateri~l .und zu einer seiner ]~[ethoden gekommen, ist. :Er spiel]re einmal eine eben ausgeschliipfte Frosch]'arve auf eine Insektennadel; als sie das gegen alle Wahrscheinlichkeit aushielt, war