Die kardiovaskuläre Magnetresonanztomografie (CMR) gewinnt in den letzten Jahren zunehmend in der nichtinvasiven Routinediagnostik der Kardiomyopathien und Myokarditis an Bedeutung. Mit Hilfe dieser Technik können zum einen sehr robuste und in hohem Maße reproduzierbare anatomisch-morphologische und funktionelle Informationen gewonnen werden. Zum anderen lässt sich über gezielte Pulssequenzen eine Gewebecharakterisierung erzielen. Im Rahmen der nichtinvasiven Myokarditisdiagnostik ist die CMR der Echokardiografie überlegen. Echokardiografische Befunde wie z.B. Wandbewegungsstörungen, eine eingeschränkte linksventrikuläre, zum Teil auch rechtsventrikuläre Funktion, ggf. eine Wandverdickung durch Ödembildung sowie eine begleitende Perikardergussbildung können zwar wegweisend für die Diagnose einer Myokarditis sein [5,24]; eine eindeutige weitergehende Differenzierung zwischen akuter Myokarditis und idiopathischer Kardiomyopathie kann mit der Echokardiografie jedoch nicht getroffen werden. Eine Gewebecharakterisierung mittels Gewebedoppler und myokardialen Geschwindigkeitsmessungen ist echokardiografisch möglich, allerdings lässt sich die direkte myokardiale Schädigung -wenn vorhanden -sehr zuverlässig mittels CMR nachweisen [16,26,35].Analyse der kardialen Morphologie und Funktion 5 Die CMR kann heute aufgrund der hohen räumlichen und zeitlichen Auflösung als der Goldstandard in der nichtinvasiven Diagnostik der links-bzw. rechtsventrikulären Funktionsparameter angesehen werden.
Bedeutung der Cine-MRT, Spinechosequenzen und Late-Enhancement-MRTMithilfe der Cine-MRT können die vergrößerten Ventrikel mit erhöhten endsystolischen und enddiastolischen Volumina bzw. einer eingeschränkten Ejektionsfraktion sowie eine systolische Dysfunktion und begleitende Insuffizienzen der AV-Klappen mit hoher Reproduzierbarkeit bei sehr guter Inter-bzw. Intraobservervariabilität dargestellt werden (q Abb. 1a, b), (q Abb. 2a, b), (q Abb. 4a) [17,29,32]. Hierzu werden heute in der Regel Steady-State-Free-Precession (SSFP)-Sequenzen angewandt (SSFP-Sequenz: Anregungsmethode mit Aneinanderreihung von Hochfrequenz-Impulsen in schneller Folge mit Repetitionszeiten [TR] kurz gegenüber der T1-und T2-Relaxationszeit.)Regionale bzw. globale Wandbewegungsstörungen lassen sich nach dem 17-Segment-Schema (Linksventrikuläre Segmentierung: Aufteilung des linken Ventrikels mit einer "Bull´s-eye-Grafik") der American Heart Association exakt beschreiben. Dies ist vor allem für die Verlaufskontrolle der Myokarditis von Bedeutung. Die häufig begleitend nachweisbare Perikardergussbildung bei Myokarditis (ca. 30-60% der Fälle) kann mittels Spinechosequenzen, Cine-MRT bzw. Late-Enhance-
Einleitung