Weltarmut und globale Gerechtigkeit – Wozu verpflichtet uns die Not der Menschen in anderen Teilen der Welt?

Wie viel Fremde verträgt eine (nach)-christliche Gesellschaft?

“…Die prinzipielle Offenheit gegenüber Migration in der christlichen Ethik ist Ausdruck ihres grundsätzlichen Votums soziale Ordnungen menschengerecht zu gestalten und die Personenwürde sowie das "unbedingte Lebensrecht jedes einzelnen Menschen" (EKD/ DBK 1997, S. 116) zu schützen. Der Schutz dieser Würde sowie des Rechts auf Zugehörigkeit zu einem politischen Gemeinwesen hat prinzipiellen Vorrang vor den Partikularinteressen einzelner Gruppen und nationalstaatlichen Exklusionsrechten (Mandry 2015(Mandry , 2016Heimbach-Steins 2010Becka 2010;Babo 2016;Kruip 2010, DBK 2006Fisch 2007;Lesch 2004;Delgado 1990). 6 Im Hinblick auf die Gestaltung von Migrationsprozessen fordert christliche Ethik von Gemeinschaften und Staaten daher "eine positive Grundhaltung gegenüber der Grundgegebenheit von Migration und damit verbundener Zuwanderung" (EKD/DBK, Rn 139) und kritisiert die Machtasymmetrie zwischen Auswanderungswilligen und Einreiseländern (Pacem in Terris 1963, Rn 25).…”