Zusammenfassung
Zählung und Größenbestimmung von Spermien zehn verschiedener Tierspezies mit einem Coulter Counter
Genau geeichte Coulter Counters (Modelle ZB Industrial und F) wurden benutzt, um Größe und Zahl von Spermatozoen vor und nach Zaponinbehandlung zu bestimmen. Begleitende Partikel, Tröpfchen und peripheres Spermacytoplasma wurden durch die Zaponinbehandlung aufgelöst. Spermaproben aus der cauda epididymidis des Kaninchens, Meerschweinchens, Hamsters sowie der Ratte und der Maus, waren frei von Begleitpartikeln und konnten ohne Zaponinbehandlung bestimmt werden. Wenn Meerschweinchensperma in isotonische Lösung gebracht wurde, schwollen die Akrosomen schnell an und die Größenbestimmung konnte erst nach Erreichen eines Gleichgewichtszustandes durchgeführt werden. Zaponinbehandlung föhrte zu vollständiger Auflösung von Ratten‐ und Hamsterspermatozoen innerhalb von Sekunden und zu 50%iger Auflösung von Mäusespermatozoen. Spermatozoen aus der cauda epididymidis des Ochsen waren von unspezifischen Partikeln begleitet, welche eine Größenbestimmung ohne Zaponinbehandlung schwierig machten. Das Ochsensperma enthielt keine Population cytoplasmatischer Tröpfchen und die Cytoplasmamenge der Spermien war, wie durch die Entfernung des Cytoplasmas mit Zaponin gezeigt wurde, geringer als bei allen anderen Spezies. Die Größe der Spermatozoen im Ejakulat des Hundes war sehr unterschiedlich, je nachdem ob die Spermien mit cytoplasmatischen Tröpfchen behaftet waren oder nicht, aber nach der Zaponinbehandlung waren alle Spermatozoen etwa gleich groß. Das Ejakulat vom europäischen Wildeber enthielt eine Population kleiner Tröpfchen, die sich in ihrer Größe genügend von den Spermatozoen unterschieden, um eine getrennte Zählung und Größenbestimmung von Spermien und Tröpfchen ohne Zaponinbehandlung durchführen zu können. Das Ejakulat des Rhesus‐Affen mußte inkubiert werden, um die Spermatozoen aus dem Spermagerinsel zu befreien und dann Zahl und Größe zu bestimmen. Die Spermatozoengröße hing geringfügig von der Inkubationsdauer ab. Die Ejakulate vom Kaninchen und Menschen waren so stark mit unspezifischen Partikeln verunreinigt, daß man eine Zählung und Größenbestimmung der Spermatozoen ohne Zaponinbehandlung nicht durchführen konnte. Das Verhältnis von Partikelmenge zu der Zahl der Spermatozoen war äußerst variabel. Die Partikel wurden von den Spermatozoen durch Einwandernlassen der beweglichen Spermatozoen in eine Gradiente von Rinderserumalbumin abgetrennt. Auf diese Weise konnten erstmalig unbehandelte Spermatozoen des Menschen gemessen werden. Die Verteilungskurven von Spermiengrößen aller zehn geprüfter Spezies, vor und nach Zaponinbehandlung, waren linksschief.
Ohne Zaponinzusatz waren die Gipfel der Kurve breiter und flacher. Spermiengrößen wurden als Volumina der Spermien und als Durchmesser dieser Volumina (bei sphärischer Form) von allen Spezies angegeben, sowohl am Modus wie auch Mittelwert der Verteilungskurven.
Nach Zaponinbehandlung betrug das mittlere Volumen 15–30 μm3 entsprechend einem Durchmesser von 3–4 μm ...