2020
DOI: 10.1007/s00350-020-5558-3
|View full text |Cite
|
Sign up to set email alerts
|

Verteilung medizinischer Ressourcen in der Corona-Krise: Wer darf überleben?

Abstract: Die Corona-Pandemie hat in vielen Ländern zu dramatischen Situationen geführt, weil die medizinischen Ressourcen, etwa die verfügbaren Beatmungsgeräte, nicht zur Rettung aller ausreichen. Nach welchen Regeln dürfen oder sollen Ärzte dann über Leben und Tod entscheiden? A. Einleitung Als Pandemie wird eine länder-und kontinentübergreifende Ausbreitung einer Krankheit beim Menschen bezeichnet, im engeren Sinn die Ausbreitung einer Infektionskrankheit. Ihr Kennzeichen ist die fehlende örtliche Begrenzung 1 . Die … Show more

Help me understand this report

Search citation statements

Order By: Relevance

Paper Sections

Select...
1
1
1
1

Citation Types

0
0
0
5

Year Published

2020
2020
2023
2023

Publication Types

Select...
5
4

Relationship

1
8

Authors

Journals

citations
Cited by 11 publications
(5 citation statements)
references
References 10 publications
0
0
0
5
Order By: Relevance
“…2. Im Ergebnis zutreffend 19 , wenn auch wiederum ohne jede Auseinandersetzung mit Gegenstimmen 20 , sowie in der Tragweite offen sind die Ausführungen des Gerichts zur Unzulässigkeit des Abstellens auf die zu erwartende Überlebensdauer jenseits des Überlebens der aktuellen Erkrankung: "Würde hingegen auf eine längerfristig erwartbare Überlebensdauer abgestellt, würden Menschen, die aufgrund von Behinderungen tatsächlich oder vermeintlich eine kürzere Lebenserwartung haben, regelmäßig nicht oder nachrangig behandelt, zumal die stereotype Wahrnehmung von Behinderungen zu vorschnellen Schlüssen auf eine kürzere Lebensdauer verleiten kann. Dann wäre die weitere Lebensperspektive ausschlaggebend, nicht aber die Aussicht, die aktuelle Erkrankung zu überleben.…”
Section: Umstrittene Fragen -Teilantworten Des Gerichtsunclassified
“…2. Im Ergebnis zutreffend 19 , wenn auch wiederum ohne jede Auseinandersetzung mit Gegenstimmen 20 , sowie in der Tragweite offen sind die Ausführungen des Gerichts zur Unzulässigkeit des Abstellens auf die zu erwartende Überlebensdauer jenseits des Überlebens der aktuellen Erkrankung: "Würde hingegen auf eine längerfristig erwartbare Überlebensdauer abgestellt, würden Menschen, die aufgrund von Behinderungen tatsächlich oder vermeintlich eine kürzere Lebenserwartung haben, regelmäßig nicht oder nachrangig behandelt, zumal die stereotype Wahrnehmung von Behinderungen zu vorschnellen Schlüssen auf eine kürzere Lebensdauer verleiten kann. Dann wäre die weitere Lebensperspektive ausschlaggebend, nicht aber die Aussicht, die aktuelle Erkrankung zu überleben.…”
Section: Umstrittene Fragen -Teilantworten Des Gerichtsunclassified
“…Eine aktive Tötung macht eine andere Prüfungsstruktur erforderlich als die Entscheidung zwischen symmetrischen, gegenüber Patienten gleichermaßen bestehenden Rettungspflichten (Lübbe 2021 b, S. 267 Fn. 10; Taupitz 2020 , S. 442 f.). 6…”
Section: These 3: Der Impfstatus Darf Niemals Berücksichtigt Werdenunclassified
“…Zur Kenntnis genommen werden muss jedenfalls, dass die Priorisierung der Dringlichkeit in der Praxis zum Verlust einer größeren Anzahl von Leben führen kann. Die Erfolgschancen sinken nämlich mit Verstreichen der behandlungsrelevanten Zeit: Erfolgschancen und Dringlichkeit stehen häufig umgekehrt proportional zueinander 83 . Im Sinne einer Maximierung der zu rettenden Leben orientieren sich Fachgesellschaften und Ethikräte deshalb vorzugsweise am Kriterium der Erfolgsaussichten.…”
Section: Dringlichkeit Als Entscheidungsvoraussetzung Und Dringlichkeit Als Entscheidungskriteriumunclassified
“…dazu Art. 3 GG), dennoch kann das Kriterium des Alters als Maßstab für die Bewertung der Erfolgschancen der konkreten Therapie hinzugezogen werden89 . In diesem Zusammenhang wird zwischen kalendarischem und biologischem Alter90 unterschieden, wobei nur letzteres ein medizinisch signifikantes Kriterium im Rahmen einer Bewertung der Erfolgsaussichten sein kann.…”
unclassified