Mein Interesse an philosophischen Gedankenexperimenten und ihrer Methodologie erwuchs in erster Linie aus Ulrich Kühnes Enthusiasmus für Gedankenexperimente in den Naturwissenschaften und den skeptischen Fragen meiner Studierenden in meiner ersten Vorlesung über personale Identität an der Universität Tartu.Ulrich arbeitete damals an seiner Dissertation über Gedankenexperimente in den Naturwissenschaften. Seine Dissertation ist seit Kurzem im Buchhandel erhältlich (Kühne [176]). Ich habe von Ulrichs gründlicher historischer Arbeit an vielen Stellen profitiert, auch wenn ich letztlich in manchen Punkten zu anderen Schlussfolgerungen komme. Diese Unterschiede sollte man vielleicht nicht überbewerten, mir geht es hauptsächlich um Gedankenexperimente in der Philosophie.Dass dieses Thema problematisch ist, wurde mir erst so richtig klar, als meine Studierenden in Tartu nach dem dritten Gedankenexperiment zu Gehirntausch und Teleportation nachbohrten, weshalb eine Argumentation, die auf ausgedachte und abwegige Situationen Bezug nimmt, überhaupt ernst genommen werden sollte. Ich wusste damals nur eine relativ unbefriedigende Antwort zu geben. Ich hoffe, dass die Antwort, die ich hier präsentiere, etwas besser ist.Wenn es bisweilen Spaß machte, die Methodologie von Gedankenexperimenten zu untersuchen, dann weil es Kollegen gab, die das Interesse an diesen seltsamen Gebilden teilten und mit Rat, Preprints, Reprints und freundlichem Interesse zur Verfügung standen. Ich möchte an dieser Stelle davon zumindest denen explizit danken, die mir jetzt gerade einfallen: