ZusammenfassungDer Einsatz von Insulin zur Therapie des Diabetes mellitus Typ 1 beim Menschen hat vor 100
Jahren erstmals zum Überleben betroffener Patienten nach Manifestation der Erkrankung geführt.
War zuvor die Diagnose mit der Gewissheit verknüpft, dass es sich um eine unmittelbar
lebensbedrohliche Erkrankung handelt, wurde mit dem Einsatz des Hormons Insulin ab 1922 die
Perspektive eröffnet, den Verlauf der Erkrankung zu beeinflussen und die Prognose für die
Patienten damit zu verbessern.Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Analyse von 92366 Patienten eines pädiatrischen
Patientenkollektivs aus Deutschland, Österreich, Luxemburg und der Schweiz im Hinblick auf den
Einsatz der verschiedenen Insulinarten im Zeitraum 1995–2021.Der Anteil der Insulinanaloga stieg insbesondere seit dem Jahr 2000 stark an, auch da die
Nutzung von Insulinpumpen mit Analoginsulin im Vergleich zur intensivierten Insulintherapie
mit Pen für alle Altersgruppen deutlich anstieg. Bereits im Jahr 2010 betrug der Anteil der
Insulinanaloga in der Diabetestherapie bei Kindern insgesamt > 60 %.Im Jahr 2022 können Diabetologen auf mehr als zehn Insulinarten und mindestens fünf
verschiedene Therapieformen zur Behandlung des Diabetes mellitus Typ 1 zurückgreifen.